Go vegan!
Tomaten-Wurzelbrote von "eibauer"
Das Brot ist der Knaller! Wirklicht! Unbedingt ausprobieren!
Wir haben schon für die nächsten überlegt, was da alles rein soll. So sind schon Varianten mit Basilikum und Oliven, mit Rosmarin und Thymian, mit Sesam u.v.m. angedacht.
-> Rezept bei Chefkoch (lest auch mal ein paar der Kommentare, ist teilweise sehr spannend)
Und so hab’ ich’s gemacht:
Zutaten:
- 200 g Dinkel-Sauerteig (den hab’ ich halt im Kühlschrank, geht aber sicher auch mit jedem anderen)
- 900 g Mehl (Weizen 550)
- 490 g Wasser
- 20 [15*] g Salz
- knapp 1 Pck. Trocken-Hefe [12 g Frisch-Hefe*]
- ca. 150 g sonnengetrocknete, in Öl eingelegte Tomaten (meine hatte ich im letzten Sommer selbst in Rapsöl und mit Basilikum eingelegt) [schwarze, trocken eingelegte Oliven*]
- 50 g Öl (Rapsöl von den Tomaten) [Olivenöl*]
- etwas Roggenmehl mit ein wenig feinem Maisgrieß gemischt
Zubereitung:
Tomaten abtropfen und in Stücke schneiden.
Alle Zutaten zu einem weichen Teig ausreichend lange verkneten und für 1-2 Stunden warm stellen, bis sich das Volumen des Teiges deutlich vergrößert hat.
Den Teig in ca. 9-10 Stücke zerteilen, dabei nicht mehr kneten, sondern nur locker Stränge ziehen, die man dann jeden einzeln in sich verdreht. In Der Roggenmehl-Maisgrieß-Mischung leicht wenden und auf ein Backblech legen.
Nochmals kurz gehen lassen (ca. 15-20 min.) und im vorgeheizten Backofen bei 230°C für ca. 25-30 min. backen. Anfangs schwaden, also Wasser auf den Ofenboden gießen (Vorsicht!) oder mit einer Sprühflasche frisches Wasser reichlich in den Ofen sprühen.
Tip:
Wie oben auf dem Bild zu sehen, habe ich einige Brote etwas heller gelassen. Diese wanderten direkt nach dem Abkühlen in die Tiefkühlung. Dann können wir mal auf die Schnelle eins von diesen leckeren Dingern essen! :-)
[* Die Oliven- und die Tomatenversion habe ich später mit etwas Frischhefe und weniger Salz gebacken, weil ich finde, dass die Oliven und auch die eingelegten Tomaten schon reichlich Salz mitbringen. Wir fanden’s mit weniger Salz leckerer. Die Oliven-Version ist auch unbedingt auszuprobieren! Super lecker!!!]
Fotos: Links Tomaten-, rechts Oliven- Wurzelbrot.
Erstellt am: 02.04.2011 23:33:26 / aktualisiert: heute
Der Giersch
Da ich ihn heiß und innig liebe... ;-) , kommt er nun hier endlich zu Ehren!
Foto: Giersch steht gerne dort, wo auch Brennesseln stehen, leicht schattig und auf nährstoffreichen Böden.
Früher wurde der Giersch geschätzt, denn er konnte den Gicht- und/ oder Rheumageplagten Linderung verschaffen. Durch seine harntreibenden und stoffwechselfördernden Eigenschaften wäre er auch gerade heute ein gutes Unterstützungsmittel, denn die Gicht ist beinahe auf dem Weg zur Volksseuche. Unter Veganern allerdings dürfte die Gicht nicht gerade verbreitet sein...
Sehr wahrscheinlich wird der Giersch schon seit der Steinzeit gegessen und auch später noch im Mittelalter reichlich verwendet. Als eigenständiges Gemüse oder Beigabe zu Suppen und Soßen wurde er vermutlich oft verzehrt, da auch beinahe immer und überall vorhanden.
Die Pflanze
Botanischer Name: Aegopodium podagraria
Pflanzenfamilie: Apiaceae (Doldenblütler)
Volkstümliche Namen: Dreiblatt, Erdholler, Giersch, Geißfuß, Podagrariakraut, Podagrakraut, Zaun-Giersch, Zipperleinskraut und viele ähnliche Bezeichnungen
Da die Familie der Doldenblütler einige stark bis tödlich giftige Pflanzen enthält, sollte man den Giersch kennen. Eigentlich kann man ihn nur schwer verwechseln, dennoch soll es gelegentlich zu Verwechslungen mit dramatischem Ausgang mit dem tödlich giftigen Schierling, der Hundspetersilie oder dem Taumel-Kälberkropf geben.
Doldenblütler sollte man nie allein an der Blüte versuchen zu unterscheiden!
Giersch ist in ganz Europa heimisch und wächst bevorzugt auf stickstoffreichen Böden, halbschattig bis schattig, oft im Schutze von Hecken und Gebüschen, in Gärten und lichten Wäldern und Waldrändern. Er wächst ausdauernd und kann bis zu 1 m hoch werden. Der Stängel ist hohl und kantig-gefurcht, die Blätter sind doppelt dreizählig oder zweifiedrig. Die 15-25-strahlige Blütendolde erscheint zwischen Juni bis August. Im Herbst findet man die eiförmigen, glatten, ca. 3-4 mm langen Samen an der Dolde.
Die Wurzeln sind leicht giftig.
Foto: Normal glänzen die Blätter nicht, dieses ist nur nass. Die typische Blattform ist unverkennbar!
Die typische Blattform lässt eigentlich kaum eine Verwechslung zu. Nimmt man den Stängelquerschnitt des Blattes her, hat man ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu allen anderen Doldenblütlern, denn dieser Querschnitt ist beim Giersch dreieckig!
Foto: Der Blattstiel des Giersch ist im Querschnitt dreieckig!
Der Stängel-Querschnitt vom Giersch macht ihn unverwechselbar, denn er ist der einzige dreieckige unter den Doldenblütlern. Aber dreieckig ist nur der Blattstiel! Der Blüten-Stängel ist rund und gerieft.
Der Giersch hat beim Zerreiben einen typischen und unverwechselbaren Geruch, der an Petersilie erinnert. Wer ihn einmal kennt, vergisst ihn kaum!
Medizinische Anwendung
Anwendungsgebiete als Heilpflanze: Gicht, Rheuma, Reinigungskuren
Heilwirkungen: abführend, antirheumatisch, beruhigend, entwässernd, entzündungshemmend, harnsäurelösend, harntreibend, verdauungsanregend
Anwendungsbereiche: Blasenentzündung, Durchfall, Gicht, Hämorrhoiden, Ischiasbeschwerden, Rheuma, Skorbut, Übergewicht, Verdauungsschwäche, Wunden
Verwendete Pflanzenteile: Blätter
Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Chlorogensäure, Cumarine, Flavonolglykoside, Harz, Hyperosid, Isoquercitrin, Kaffeesäure, Kalium, Phenolcarbonsäuren, Polyine, Vitamin C
Sammelzeit: April bis Juli
Galenik: getrocknet und frisch als Infus, frisch als Püree, Auflagen aus frisch zerquetschten Blättern (bspw. am betroffenen Gelenk) und bei Wunden und Insektenstichen, Frischpflanzen-Pressaft, kulinarische, reichliche Verwendung
Kulinarische Verwendung
Verwendete Pflanzenteile: junge Blätter, Blütenstände, Samen
Nährstoffe: Vitamin C und A, Kalium, Eisen, Kupfer, Mangan, Titan, Bor
Sammelzeit: vom Frühjahr bis zum Spätherbst möglich, Verjüngung durch Rückschnitte gut machbar, junge Blätter schmecken milder, ältere sehr intensiv und als Würzkraut bevorzugt zu verwenden
Rezepte
Zugabe zu Salaten, Suppen, Soßen, Salat-Dressings, in Aufstrichen, als Gemüse ähnlich dem Spinat, in Brot verbacken...
- Giersch-Mayo für Kartoffel-Salat
- Wildkräuter-Kartoffel-Salat
- Wildkräuter-Alsan
- Wildkräuter-Süppchen
- Pestos und Frischkräuter-Soßen
- Tag: Wildkräuter
Die Natur jagd selbst!
Alle Argumente pro Jagd lassen sich ganz einfach entkräften.
-> Argumente für die Jagd
Dass die Natur ohne Jagd Millionen von Jahren funktioniert hat, das weiß jeder. Klar, der Mensch hat die Welt bereits stark verändert und lässt den wilden Tieren kaum noch Raum. Dass er dennoch weniger eingreifen müsste, als er selbst behauptet und ihm, zumindest einem Teil der Menschen (besonders Jägern), lieb ist, das wissen die wenigsten! Es gibt einige Gebiete, in denen die Jagd ruht oder sogar gänzlich verboten ist. Dort entwickelt sich die Natur besser, als in Gebieten, in denen von Jägern die Natur angeblich geschützt wird!
Ein Beispiel zu diesem Thema ist ganz aktuell: Wölfe!
-> Doku auf 3Sat
-> Wolfabschuss in Sachsen
So lange aber jährlich Tonnen von Mastfutter in den Wald gekarrt, Wölfe illegal - als Konkurrenz der Jäger - abgeknallt und Stimmung in der Bevölkerung vor den ach so bösen Wildschweinen, gefährlichen Wölfen und Wald zerstörendem Dammwild gemacht wird und die breite Masse nicht begreift, dass IHR Wildbraten aus Zuchtfarmen kommt, werden mehr als 360.000 wild gewordener Chaoten mit geladenen Gewehren durch Wald und Flur ziehen und auch nicht vor Hund und Katz halt machen!
Dass bei dem wilden Treiben auch jährlich ca. 40 Menschen teilweise schwer und sogar tödlich verletzt werden, scheint nicht zu interessieren. Stirbt aber einer im Jahr an Diphtherie, die er aus einem Kriegsgebiet mitgebracht hat, müssen sich am besten 80 Mio. Deutsche impfen lassen! Mit Angst lässt sich Kasse und Schlagzeile machen, mit realen Zahlen kaum, besonders wenn sie tatsachenverdreht dargestellt werden!
-> Opfer der Jäger
-> „Unfälle“ 2011 (Vorjahre sind über die Links auf der Seite auffindbar)
Vereine und Infos gegen die Jagd
-> Natur ohne Jagd e.V.
-> Initiative zur Abschaffung der Jagd
-> Zwangsbejagung ade!
-> Der Lusttöter
Vegan zu Besuch!
Ganz ehrlich: In solch’ einer Situation war ich nie!
Man kann nun spekulieren, warum der eine in die Situation kommt und ein anderer nicht.
- Auf jeden Fall ist es immer sinnvoll, dem Gastgeber rechtzeitig vorher mitzuteilen, was man isst, bzw. was man nicht isst!
- Das Angebot, dass man für alle etwas mitbringt, hat bei mir noch kein Gastgeber abgelehnt. So kann man für sich selbst natürlich ausreichend vorsorgen und gleichzeitig dafür sorgen, dass Allesesser mal merken, wie lecker vegan sein kann. Es empfiehlt sich immer das aber erst hinterher zu sagen, denn so mancher eingefleischte Fleischesser ist sonst vorher schon so überzeugt einen Unterschied zu schmecken, dass er gar nicht mehr probieren braucht! ;-) Kuchen, Muffins, Salate usw. sind meist gern gesehen und noch viel lieber gegessen!
- Große Handtaschen sind sehr praktisch! Man bekommt darin mind. ein 250-ml-Trinkpäckchen Sojamilch unter und ein paar Kleinigkeiten, wie Kekse, „Picknicker“ u. dgl. Das versorgt einen für den Notfall und verhindert peinliche Situationen.
- Die Bewirtungen in „Gasthäusern“ kann man vorher gut abklären. Muss man kurzfristig einkehren, kann man immer mit dem Koch sprechen. Notfalls gibt’s halt einen Salat mit Essig und Öl.
Das ausführliche Einsteiger-Special gibt’s -> hier.
Wer der Verführung irgend welcher unveganer Dinge nicht widerstehen kann, weil er doch gerade so einen Hunger oder Appetit darauf hat, der sollte sich in sein Gehirn ein paar „unvergessliche“ Bilder implantieren! Allein die Vorstellung des sterbenden Tieres sollte doch ausreichend sein, an den gesunden Menschenverstand zu appellieren, denn verhungern muss in unseren Breiten ja nun wirklich niemand, der mal eine Mahlzeit auslässt. Im Gegenteil! Den meisten von uns tut doch beinahe jede ausgelassene Mahlzeit gut! Sich das alles zu verinnerlichen, kann viele Probleme ganz einfach lösen!
Außerdem kann es ein tolles Gefühl sein, ein knurrenden Magen zu haben, wenn man weiß wofür! Und damit meine ich nicht eine bessere Figur, die man nämlich nicht vom Hungern bekommt, sondern von Sport und Training!
Hilfreich: Earthlings ansehen! (hier in allem möglichen Sprachen zu finden und auch zu downloaden!)
Die Brennessel
-> Wikipedia zur Brennessel
Inhaltsstoffe:
Brennesseln sind enorm reich an vielen Vitaminen und Mineralien, von denen immer gern behauptet wird, dass es Veganern daran mangelt, bspw. Eisen und Kalzium.
Eisen pro 100 g: 4,1 mg (bei Anwesenheit von 300 - 330 mg resorptionsverstärkendem Vitamin C!)
Kalzium pro 100 g: 713 mg
Foto: Brennesseln in trauter Zweisamkeit mit Giersch, dem ebenso als lästig empfundenen, heilkräftigen und schmackhaften Pflänzchen!
Heilkraft:
Die Brennessel gilt als alte Reinigungspflanze und wurde früher gern für Frühjahrskuren verwendet. Die blutreinigende Wirkung hängt eng mit dem hohen Eisen- und Vitamin-C-Gehalt zusammen, welcher nach dem Winter, mit wenig Frischkost, sicher wie ein Lebenselixier gewirkt haben muss. Zudem ist die Pflanze eiweißreicher als die Sojabohne und das will schon was heißen!
Die Samen der Brennesseln wurden als Kraftfutter früher dem Vieh gegeben, aber auch selbst verzehrt, in dem man sie auf Butterbrote streute oder im Brot mit verbacken hat.
Gichtkranken wurde Brennesseltee verabreicht, Rheumatiker und Menschen mit Arthrose bekamen ihre schmerzenden Gelenke mit Brennesseln beschlagen und Leute mit Problemen beim Wasserlassen wurden Brennesseln als Tee und als Nahrungsmittel gereicht. Die Liste der heilkräftigen Anwendung der Brennessel ist lang.
Eine kleine Renaissance erlebte die Pflanze, als durch pharmakologische Untersuchungen klar wurde, dass sie tatsächlich immunstimulierende und schmerzstillende Wirkstoffe beinhaltet und sich Stoffe aus ihrer Wurzeln positiv bei benigner Prostatahypertrophie auswirken. Aus diesem Grund gibt es inzwischen sogar einige standardisierte und kombinierte Fertigpräparate in der Apotheke, bspw. „Rheuma-Hek“ und „Prostagutt“.
Küche:
Der moderne Mensch hat die Brennessel jedoch als Kulturfolge-Pflanze fast vergessen und sieht sie im Garten nur noch als lästiges Unkraut, dem möglichst schnell der Garaus gemacht werden muss. Dabei könnte sie mit ihren Rekord-Gehalten an wertvollen Inhaltsstoffen ein billiges und gutes Gemüse darstellen, viel besser, als alles, was man - lange transportiert und gelagert - in irgend welchen Supermärkten findet! Mindestens für Suppen, Soßen, Salate und Salat-Dressings, sowie als Spinat sollte man sie einmal versuchen. Sie schmeckt hervorragend und eignet sich darüber hinaus sogar für die raffinierte Küche, bspw. als herzhafte Füllung für Blätterteig-Pasteten, für geschichtete Terrinen in Kombination mit anderen, farbigen Gemüsen, für grüne, chlorophyllhaltige Rohkost-Shakes und für vieles mehr.
Davon abgesehen sind Brennessel-Jauchen im Garten ein wunderbares Mittel gegen allerlei Schädlinge und als Kräftigungsmittel für viele Pflanzen gut geeignet. Im Bio-Garten hat sich die Brennessel glücklicherweise also inzwischen ihren Platz begonnen zurück zu erobern.
Wir halten schon bei jedem Spaziergang Ausschau. Leider sind durch unsere Garten-Umgestaltung große Flächen mit Brennesseln verschwunden, die aber hoffentlich spätestens im nächsten Jahr wieder besiedelt sind.
Aber ich denke, dass wir in diesem Frühling, der wohl sicher wieder kommen wird, auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt, wieder genügend Brennesseln finden werden, um den ein oder anderen Salat aufzupeppen und uns ab und an ein Süppchen davon zu kochen. :-)
Bücher:
-> Und noch mehr Bücher zur Brennessel
Rezept-Ideen:
- Brennessel-Taboule
- Brennessel-Suppe
- Brennessel-Kräuter-Creme (als Dressing)
- Brennessel-Pesto
- Brennessel-Brot
Erstellt am: 22.02.2011 / ... / aktualisiert: heute
Die Gundelrebe
Die Gundelrebe, oder auch der Gundermann, ist eine sehr alte Heilpflanze.
Viele magische Geschichten ranken sich um diese kleine Pflanze.
Für den, der sie kennt, ist das kein Wunder.
Denn wenn man sie erst einmal entdeckt hat,
mit ihren kleinen leuchtenden Blüten,
ihrem unermüdlichen Überlebenswillen,
muss man von ihr fasziniert sein.
Gundelreben spielten im "Milchzauber" der alten Germanen eine große Rolle.
Für Pferde, Hunde und Katzen sind Gundelreben allerdings giftig!
Lesen Sie aus einem meiner Lieblingsbücher
den Abschnitt zur Gundelrebe.
Diese Beschreibung war der Ursprung
meines Nicknames und dieser Seiten
www.gundja.de
und vielleicht ein
bisschen die Sehnsucht,
auch ein wenig wunderheilen zu können,
was ich leider nicht kann ;) .
Diese Geschichte über die Gundelrebe hat für mich mehrere Berührungspunkte. Zwei davon sehr direkt: zum einen das Mädel aus Sachsen ;-) und zum anderen die Sehnsucht nach den kleinen Wundern und Heilung von Leiden und Gebrechen. Alle, in diesem Buch beschriebenen, Pflanzen haben solche mehr oder weniger spektakulären aber immer interessanten Geschichten in der alten Zeit. Jetzt wissen Sie auch, wie es zu meinem Nick kam und zum Namen der Homepage. |
Auszug aus dem Buch:
Abraham, Hartwig; Thinnes, Inge; Hexenkraut und Zaubertrank - Unsere Heilpflanzen in Sagen, Aberglauben und Legenden. Urs Freund Verlag GmbH, Greifenberg, Deutschland, 1997.
Seite 77-80
[Zitat Anfang]
"Gundermann und die verhexte Milch.
Walküre Gumir
Der GUNDERMANN, auch Gundelrebe, hat seinen Namen von der altnordischen, wunderheilenden Walküre Gumir, althochdeutsch Gundja, die diese Pflanze als Heilmittel verwendet haben soll (Jakob Grimm). Eine andere Deutung geht auf Gund = Eiter, Geschwür zurück und weist ebenfalls auf den Gebrauch als Wundkraut hin. "Guck durch den Zaun", "Kriech durch den Zaun" oder Erd-Efeu wird die von März bis Mai blühende Pflanze mit ihren auf dem Boden hinkriechenden Stengeln auch liebevoll genannt. Der Gundermann war eine alte germanische Heil- und Zauberpflanze. Die Bevölkerung hiel sie für einen guten Pflanzengeist, der bösen Zauber abhielt. Wegen der blauen Blüten, die man mit dem Gewitter in Zusammenhang brachte, war die Pflanze dem Donnergott Donar geweiht. Den Boten des Gottes, den Kobolden, diente sie als Nahrung.
Hexen erkennen und vertreiben
Ein alter Aberglaube besagte, daß mit einem Kranz aus Gundermann im Haar, an Walpurgi in der Kirche getragen, Hexen zu erkennen wären. Wer diesen Kopfschmuck trug, sah die Hexen nämlich einen Milcheimer oder Schemel auf dem Kopf tragen und auf einem Feuerhaken reiten. Ein Dienstmädchen aus Sachsen, so erzählt eine Sage, probierte das Rezept aus. Doch als die Hexen den Gundermannkranz bei der jungen Frau bemerkten, fielen sie wütend über sie her und schlugen sie grün und blau, so daß sie am nächsten Tag starb. Vertreiben ließen sich Hexen und Unholde, wenn in der Walpurgisnacht gepflückte Gundelreben über Haus- und Stalltür befestigt würden. Der Bauer mußte drei Kreuze mit weißer Kreide daneben setzen und dazu sprechen: "Das Blut Jesu Christi macht uns rein von allen Sünden. Amen".
Uralter Milchzauber
Uralt ist die Verwendung des Gundermanns im Milchzauber. "Wenn einem der Rahm genommen wird von der Milch, so brich Gundtreben vor Sonnenaufgang und sprich: "Gundträben Ger (Schößling des Gundermanns) ich brich dich in unser Frauwen Ehr und in der Ehr unseres lieben Herrn Jesu Christ." So lautet ein 1617 niedergeschriebener Segen. In einer Reichenauer Handschrift heißt es: "Wo man die milich stelt (...) nimb weich-wasser und sprengs in den stall, nimb gunreben, geweicht salz und merlinsen (= Wasserlinsen): Ich geb dir heut gunreben, merlinsen und salz, Und gang uf durch die Wolken Und bring mir Schmalz und milich und Molken."
Noch Ende des letzten Jahrhunderts war in einem "Albertus Magnus Büchlein" zu lesen: "Wann einer Kuh das Euter behext ist, so soll man drei Kränzlein von Gundelreben winden, dreimal hinten durch die Füße melken; danach der Kuh die drei Kränzlein zu essen geben und dazu folgende Worte sprechen:
"Kuh da geb ich dir die Gundelreben, daß du mir die Milch wollst wiedergeben!"
Die weitverbreitete und tiefverwurzelte Verwendung des Gundermanns im Milchzauber könnte darauf beruhen, daß die Pflanze als erstes Grün im Frühjahr wertvolles, milchförderndes Viehfutter lieferte.
Gründonnerstagsgemüse
Auch die Menschen profitierten von der kraftspendenden Pflanze: die Blätter waren nämlich Bestandteil des Gründonnerstagsgemüses, dessen Genuss das ganze Jahr Gesundheit verleihen sollte. Sie dazu verwendeten siebenerlei oder neunerlei Kräuter, die am Gründonnerstag als Kräutersuppe, Gemüse oder Salat gegessen wurden, wuchsen nahezu ausschließlich in der Nähe menschlicher Siedlungen. In manchen Gegenden Deutschlands bereitete die Hausfrau "Pflanzerln" oder Eierspeisen daraus. Dieser weit verbreitete Brauch deutet auf eine uralte Kultspeise hin, aus einer Zeit stammend, wo die Menschen sich durch den Genuß der geweihten Nahrung mit den Naturgeistern verbündeten und dadurch neue Lebenskraft nach dem harten Winter erhielten.
Gegen Mundfaule und "mancherley gebrechen"
Wie die Bibernelle galt der Gundermann als Mittel gegen die Pest. Wunden sollten heilen, wenn der Kranke 77 Blätter der Pflanze auflegte. Gegen den Brand im Mund halfen fünf oder sieben Blätter, die in einem ungebleichten Tuch um den Hals gehängt wurden. Marzell (1922) berichtet, daß sogar Jesus die Gundelrebe als Heilpflanze schätzt:
"Sankt Johannes ging über das Land, Begegnet ihm Jesus Christus mit seinem Gesandt: 'Sankt Johannes, warum bist du so traurig?' 'Warum sollt ich nicht trauern? Mein Mund muß mir verfaulen!' 'Sankt Johannes, hol drei Gundelreben Und laß sie durch deinen Mund schweben, So wird dein Mund gesund werden!'"
Lange Zeit hielten es Kritiker für Aberglauben, wenn die Äbtissin Hildegard von Bingen gegen eine Geschlechtskrankheit ein Bad aus Menstruationsblut (hormonhaltig) verschrieb, dem Odermennig (gegen Hautleiden), Ysop (bei eitrigen Wunden) und Gundermann (als Wundheilmittel) zugesetzt waren. Tabernaemontanus empfiehlt Gundelrebensaft als Mittel zur "Schärfung des Gehörs". Das Kaltmazerat (Auszug), so rät ein altes Kräuterbuch, "morgens und abends / beidmal 2 Lot getrunken / ist gut für das Herzzittern und Geelsucht (Gelbsucht)/ wie gleichfalls auch für den bösen Magen / und Lungen / und macht den Menschen gesund / öffnet die Verstopfung der Leber und Milz / bringt Frauen ihre Zeit / und macht wohl harnen." Heute ist die Verwendung des Gundermanns stark zurückgegangen.
Heutige Verwendung
Name:
Gundermann, Gundelrebe, Guck-durch-den-Zaun, Kriech-durch-den-Zaun, Erdefeu, Kunkelreb, Kummerradl, Soldatenpetersilie, Donnerrebe, Stinkender Absatz; Glechoma hederacae
verwendete Teile:
Blätter, Kraut
Inhaltsstoffe:
Bitter-, Gerbstoffe, ätherisches Öl
Wirkung:
hustenstillend"
[Zitat Ende]
-> Gundelrebe bei Wikipedia
Erstellt am: 24.02.2011 00:12:17 / aktualisiert: heute
Update!
Hallo Leute :-) ,
durch die Osterwoche hat’s mit den Updates etwas gedauert...
Aber ich schätze, auch Ihr hattet alle was anderes zu tun, als hier zu lesen... ;-)
Einige Beiträge habe ich im „Streß“ der „Feiertage“ noch immer nicht fertig bekommen. Aber so ist das eben manchmal... Und der Mai wird vermutlich auch etwas chaotisch werden, bei uns ist ja der Mai der große Geburtstags-Monat!
In der letzten Woche haben wir reichlich aus dem Garten gefuttert. Wilde Kräuter sind geschmacklich einfach sehr viel abwechslungsreicher und intensiver und ihre Nährstoffgehalte stellen beinahe alle Kultur-Gemüse und -Kräuter in den Schatten.
- Kräuter-„Butter“
- Wildkräuter-Kartoffel-Salat
- Radieschen-Salat
Zum Brotbacken mit meinem kühl schlummernden Sauerteig bin ich nicht wirklich gekommen. Dafür gab’s aber das
- Express-Brot und ein
- Kefir-Früchte-Brot.
Beides sehr zu empfehlen!
Das Highlight der letzten Woche war der
- Vegan-Spring in Hannover auf dem Steintor-Platz! Es war einfach mal schön unter Gleichgesinnten zu sein, sich nicht laufend erklären zu müssen und dabei sogar noch eine Forums-Freundin ;-) treffen zu können! Danke, püppismama, für den schönen Tag mit Dir! :-)
Und dann geht heute der erste Wasserkefir auf Reisen nach Darmstadt zu Kerstin! Ich fahre jetzt gleich zur Post und hoffe, dass er wohlbehalten ankommt und meine Verpackung hält, was ich versprochen habe! :-)
Und nun ganz herzliche Grüße und uns allen noch eine schöne Restwoche!
Claudia
Vegan Spring!
-> 1. Veganen Weihnachtsmarkt nun das
-> 1. Vegane Frühlingsfest!
:-)
Tolle Sache! Wir sind dort!
So, und wir waren da! Und gleich vorweg: Wir fanden’s super!
Vom Veganen Weihnachtsmarkt zum Vegan Spring war ein deutlicher „Sprung“ zu merken. Die Organisatoren haben sich sehr viel Mühe gegeben und es hat sich wirklich gelohnt. Als Highlights gab es die Kochshow mit Björn Moschinski und natürlich auch den Auftritt der Band Killing Tofu. Die anwesenden Kinder fanden’s auch ganz spannend und hatten ihren Spaß mit Musik und Seifenblasen. ;-)
Zu essen gab’s reichlich und mit großer Sicherheit auch gesünder und abwechslungsreicher, als auf den meisten anderen Festen dieser Jahreszeit! Keine Frage!
Verschiedene Tierrechtler, Gnadenhöfe und Tierschutzorganisationen hatten Info-Stände, Unterschriftensammlungen und Spendenaktivitäten organisiert.
Die Stimmung insgesamt war gut, die Mischung aus ernstem Hintergrund und fröhlichem Feiern gelungen. Euphorisch wird auf solch einer Veranstaltung sicher niemand werden, da der Hintergrund natürlich immer zu ernst ist, um ausgelassen „zu feiern“. Die Zielgruppe der Veranstaltung ist klar. Und ich denke auch nicht, dass sich das großartig ändern kann. Interessierte und Veganer werden den Weg dahin finden. Der Rest wird sich sicher anderweitig „vergnügen“!
Wir alle sind also gefordert, die wenigstens Interessierten zu solch einem Event mitzunehmen. Wenn ich mir meinen Bekanntenkreis allerdings ansehe, sieht es diesbezüglich doch - leider! - sehr dünn aus... :-( Trotzdem freuen wir uns auf eine der nächsten Veranstaltungen! Wir sind sicher wieder dort!
Erstellt am: 21.04.2011 22:02:26 / aktualisiert: heute
Ostalgie in der Küche
Na ja, gut war nicht alles, drum sind wir ja damals von dannen gezogen. Aber einiges vermisst man nach Jahren schon, auch wenn’s eher Kleinigkeiten sind. Scheinbar geht’s aber einigen so, was ja auch keinesfalls heißt, dass man die alten Zeiten zurück haben will! ;-)
Rezepte
Einige Rezepte haben wir ja schon gesammelt.
- Tag DDR-Rezepte
Ost-Kochbücher
Die sind zwar durchweg mehr als unvegan und strotzen nur so vor Fleisch, Speck, Fett und Ungesundem, aber wir sind’s ja gewöhnt, dass Rezepte erst umgebaut werden müssen...
Die Kochbücher sind hier auch - ehrlich gesagt - nicht als solche aufgezählt, sondern eher deshalb, weil sie ein Stück der Vergangenheit konservieren. Die Fotos und kleinen Geschichten dazu sind besonders in dem ersten Buch einfach herrlich.
Und die urältesten drei Bücher, die bei mir noch in einer alten Version da stehen, sind auch ganz witzig, zumal eben noch absolut authentisch und mit den alten Zutaten... Ich kann mir nicht vorstellen, dass noch jemand so kocht. Aber die Rezensionen von Amazon deuten darauf hin, dass es sehr wohl noch so ist. Die meisten Veganer (einschließlich mir) werden sich beim Lesen schütteln! ;-) Dennoch sind Anregungen für Veganisierbares darin zu finden!
Und der Vollständigkeit halber mal noch die russischen Kochbücher, die mir in der letzten Zeit so „über den Weg gelaufen“ sind... und in denen ich ein paar ganz interessante Anregungen gefunden habe, die aber auch alles andere als vegan sind: