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Go vegan!

Meditation und das Computer-Tomogramm

Dieser Artikel kam mir zufällig auf den Schirm und er brachte mich zu Lachen!
Darum will ich ihn hier mal verlinken.

Wer nicht selbst meditiert und es erfährt, der braucht halt einen Computer-Tomographen, um es zu beweisen... *lach*

-> Focus-Artikel

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Die Ernährung der Taoisten

Zu diesem Thema habe ich vor vielen Jahren einmal Beiträge für eine Website verfasst, die aber längst nicht mehr im Netz existiert. Die Beiträge sind nichts weiter, als eine persönliche Einschätzung und keine wissenschaftlich fundierte Abhandlungen!
Eingefallen sind mir diese Beiträge wieder, als ich bei Amazon das folgende Buch beim Stöbern fand:



Noch kann ich nichts dazu sagen, denn es ist erst auf dem Weg zu mir. Aber ich gespannt, gerade jetzt, wo ich mich wieder mehr mit der Rohkost befasse.

Taoisten und ihre Ernährung
Dieser Beitrag ist eine persönliche Sichtweise; zusammengetragene Informationen aus Büchern und Erzählungen, aus privaten Gesprächen und eMails, mit Taoisten, Buddhisten, Sinologen und ganz und gar einfachen Menschen, Menschen die bewandert sind im Wissen um das Tao und Menschen, die noch nie das Wort Tao vernommen haben.
Was dieser Beitrag gewiss nicht ist, ist vollständig, wissenschaftlich korrekt oder gar allgemeingültig.

Einführung
Essen hat in der chinesischen Kultur einen sehr hohen Stellenwert. Das rührt sicherlich einerseits daher, dass das Land der Mitte einst von so mancher Hungersnot geplagt wurde, anderseits liegt es auch im Wissen um den Wert der Nahrung für die Gesunderhaltung. Früh gab es schon Aufzeichnungen um die Wirkung von Nahrungsmitteln und die Nutzung von Nahrungsmitteln zu Heilzwecken. Eine Jahrtausende alte Medizin, die sich systematisch besonders hinter taoistischen und buddhistischen Tempelmauern, in Einsiedeleien aber auch im Volk entwickelte, erkannte die Zusammenhänge zwischen Nahrungsmitteln, deren Zubereitung und der Gesundheit. Bis heute ist in China noch eine gebräuchliche Begrüßungsformel, danach zu fragen, ob man denn schon gegessen habe.

qi-schriftzeichen

Das chinesische Schriftzeichen für Qi, der Lebensenergie, besteht aus aufsteigendem Dampf aus einem Reistopf. Das versinnbildlicht einerseits die Wichtigkeit der Nahrung für den Menschen und andererseits den direkten Zusammenhang zwischen der Lebensenergie und der Nahrungsbereitung.

Essen ist ein essentieller Bestandteil des Lebens. Die Ernährung folgt den natürlichen Rhythmen des Lebens, bspw. den Jahreszeiten und dem Alter.
Mit unserer Nahrung nehmen wir Nährstoffe auf und führen uns Energie zu, die in unserem Körper umgewandelt, gespeichert und für die Erhaltung aller Funktionen benutzt wird.
Nahrungs-Qi (sog. gu qi) ist grundsätzlich Yang-Energie, wie alle von außen zugeführten Energien - auch das Atmungs-Qi (kong qi; über die Lunge) ist grundsätzlich yang - und gelangt über die Erdelement-Organe Magen und Milz in unseren Körper.

Die Nahrungsmittel selbst werden allerdings nach ihren Energiequalitäten ebenfalls wieder - in vorwiegend yin und vorwiegend yang, sowie neutral - eingeteilt. Sie können ihre Energiequalität durch unterschiedliche Einflüsse zwar ändern (bspw. Schnitttechniken, Erhitzen und dgl.), dennoch bleibt Nahrung grundsätzlich eine zugeführte Yang-Energie, die durch den Yin-Anteil unseres Jing (unserer angeborenen Lebensenergie, mit Sitz in den Nieren; unserer Konstitution) ausgeglichen werden muss. Dass es bei Nahrungsmangel oder bei einem Überschuss an zugeführter Nahrungsenergie zu einem Ungleichgewicht kommen kann, ist damit leicht erkennbar.
Den Taoisten war (und ist) dieser wichtige Umstand sehr wohl bekannt und da Taoisten in der Regel sehr auf die Gesunderhaltung und das Erreichen eines hohen Alters bedacht waren, haben sie mit dem angeborenen Jing sorgfältig gehaushaltet und es ganz sicher nicht durch ein Übermaß an unverträglichen Speisen verbraucht.
Außerdem werden die Nahrungsmittel noch den Elementen (Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz) zugeordnet. Auch das spielt bspw. bei der Behandlung von Ungleichgewichten und Krankheiten eine wesentliche Rolle.
Vegetarische, schlichte Kost
Allgemein bekannt ist, dass die Taoisten eine streng vegetarische Ernährung bevorzugten und praktizierten und das auch heute noch größtenteils so tun. Reisebeschreibungen und Bücher, z.B. von John Blofeld, über Bewohner taoistischer Tempel und Einsiedeleien berichten über eine einfache, aber schmackhafte vegetarische Kost mit viel frischem Gemüse aus (tempel-)eigenen Gärten und teilweisem Zukauf aus der Region. Dabei wird die auch bei uns mehr und mehr an Bedeutung gewinnende Sojabohne in vielfältigen Variationen gern genutzt. Aber es wird auch von vereinzelten Einsiedeleien berichtet, in denen es etwas Fisch, Geflügel und Eier gab.
In den heute noch existierenden Tempeln am Wudangshan bspw. wird eine rein vegetarisch Ernährung praktiziert. Ob das eine Folge ihrer buddhistischen Tarnung während der Kulturrevolution darstellt oder auch vorher schon so war, lässt sich nicht mehr so ganz genau nachvollziehen. Sicher ist jedoch, dass tierische Nahrungsquellen immer eine sehr, sehr untergeordnete Rolle spielten und spielen.
Die Zubereitung der Nahrung erfolgt schonend und mit einfachen Mitteln, meist in wokartigen Pfannen über offenem Feuer.
Tees werden zumeist aus schmackhaften Kräutern der Umgebung gebraut. Nirgendwo schmecken die Nahrungsmittel so harmonisch, wie dort, wo sie wachsen. Auch die Tees, die mit dem Wasser der Region zubereitet werden, entfalten einen ganz anderen Geschmack, als wenn sie erst hunderte Kilometer durch die Gegend transportiert wurden und mit ortsfremden Wasser bereitet werden, das weiß keiner besser, als der, der es versucht.
Hinweise im Tao Te King
Im Tao Te King werden von Laotse an einigen Stellen Hinweise auf die Lebensführung gegeben. So geht es immer wieder darum, das Leben einfach zu halten, sei es das Wohnen, das Lernen und Denken, aber auch die Speisen. Ein auf allen Ebenen einfach gehaltenes und am Tao orientiertes Leben ist geprägt von innerer Ruhe, Glück und Zufriedenheit. Jegliche Ausschweifungen und jegliches Übermaß bringen nur Unzufriedenheit und Beschwerlichkeiten mit sich. So heißt es bspw. in der Übersetzung von Wing/ Kobbe in Kapitel 12:

12 Die Sinne unter Kontrolle halten

Die fünf Farben blenden das Auge.
Die fünf Töne betäuben das Ohr. Die fünf Würzen stumpfen den Gaumen ab. Rennen und Jagen verstören das Herz. Schwer erschwingliche Güter blockieren den Weg. Darum tragen reife Menschen Sorge für das Zentrum und nicht fürs Auge. Sie verwerfen das eine und empfangen das andre.

Dass die Nahrung der Taoisten zumeist streng vegetarisch ist, hat aber sicher nicht nur einen gesundheitlichen Aspekt, sondern auch den ethischen Hintergrund, anderen Lebewesen kein Leid zuzufügen.
Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, dass die Unsterblichkeitssuche in vielen taoistischen Schulen einen nicht unerheblichen Stellenwert hatte. Sollte also eine vegetarische oder gar vegane Ernährung der Gesundheit abträglich sein, wie es häufig von Fleischessern postuliert wird, wäre das den Taoisten mit größter Wahrscheinlichkeit aufgefallen. Die streng vegetarische Ernährung hat sich aber bis heute erhalten und durchgesetzt, von einigen Ausnahmen in besonders kargen Regionen einmal abgesehen.
Thermisch-energetische Qualität der Nahrung und der Einfluss der Zubereitung
Die Vorstellung, wie sich Einsiedler in den Bergen mit Nahrung versorgten, führt gemeinhin zu einigen Spekulationen. Die Vorstellung von einem recht hohen Rohkost- und Wildpflanzenanteil in der Nahrung (in Abhängigkeit von den Jahreszeiten und Außentemperaturen; Ernährungsgewohnheiten sollen dem natürlichen Rhythmus folgen) scheint da am wenigsten spekulativ, auch wenn gerade „Rohkost“ in der heutigen Literatur oft als schwer verdaulich und eher zu meidende Kost dargestellt wird. Sicher aber wird der einsame Taoist nicht in der Art sein jedes Mahl bereitet haben, wie uns das einige unserer heutigen westlichen „Elemente“-Kochbücher zum Teil suggerieren, was allerdings keinerlei Abwertung dieser zum Teil wirklich erstaunlichen Werke sein soll. Allein die Tatsache, sich mit dem versorgen zu müssen (oder auch zu wollen), was in der Umgebung wächst und gedeiht, begrenzt die Vielfalt unserer heutigen Schlaraffenland-Küchen, schon im Bereich der Gewürze enorm (das allein kann aber schon eine nicht zu verkennende Bereicherung sein).
Und die Literatur gibt auch so manchen Hinweis darauf, dass sich die weisen Vorfahren von dem ernährten was um sie herum wuchs und so wie es wuchs. Lin Yutang schrieb z.B.
Die vollkommenen Männer der Vorzeit gingen auf der Straße der Menschlichkeit fürbass und übernachteten im Rasthaus der Gerechtigkeit, um dann wieder im Gelände der Freiheit umherzuwandern. Sie nährten sich von Wildwachsender Speise auf dem Felde Ohnesorge und lebten im Küchengarten Keinepflicht.
Die Veränderung der Nahrungsmittel durch ihre Zubereitung, wie das Garen, verändert auch ihre natürliche energetische Wertigkeit, neben der molekularen Struktur und dem Gehalt an Vitaminen, Mineralien, Enzymen usw.

Garmethoden, wie Blanchieren, Dünsten, Pökeln, Kochen mit viel Wasser, Kochen unter Verwendung erfrischender Zutaten wie Obst, Südfrüchte, Sprossen, können den ursprünglichen thermischen Effekt der Nahrung verändern - sie kühlen neutrale und heiße/ wärmende Nahrungsmittel ab.
Grillen, Braten, scharfes Anbraten, Rösten, Räuchern, Backen, langes Kochen in Flüssigkeit und Kochen mit Alkohol führen neutralen und kalten/ kühlenden Nahrungsmitteln Energie zu und steigern damit das Yang-Potential der Nahrungsmittel. Auch das Zubereiten der Nahrungsmittel unter Verwendung heißer bzw. wärmender Gewürze erhöht ebenfalls die Yang-Energie der Speisen.

Allein daher ist es schwer vorstellbar, dass Taoisten, wie heute allerdings allgemein im asiatischen Raum üblich, ihre Nahrung tatsächlich immer erst in irgend einer Form zubereiteten/ veränderten. Bedeutet es doch eigentlich, dass die Vollkommenheit unserer Natur in Zweifel gezogen würde und der Mensch nicht die Nahrung in seiner natürlichen Umgebung finden würde, die für ihn zuträglich ist, er sie also immer erst nach seiner Weltsicht verändern und anpassen muss. Denn das allein schon würde im Grunde ein Widerspruch dessen sein, was Laotse uns hinterließ. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird dieser Umstand sehr wohl berücksichtigt. Auch wenn heute weithin und gern empfohlen wird, wenig oder keine Rohkost zu sich zu nehmen (nach der Devise „alles muss erst durch den Wok“), so gilt dies jedoch auch nur eingeschränkt.
Es wird dabei aber keinesfalls angezweifelt, dass die Beobachtungen und Behandlungsarten der TCM an dieser Stelle fehlerhaft seien. Vielmehr wird darüber spekuliert, ob nicht so manche (auch moderne) Auslegung und Adaption nur auf bestimmte Menschengruppen anwendbar sind. Jeder einzelne Mensch hat sein ganz eigenes energetisches Muster, welches eine individuelle Anpassung seiner Ernährung benötigt.

Beispiele für yin-lastige Nahrungsmittel:
  • Kalt: Gurken, Tomaten, Bananen, Melonen, Salz, Sojasoße
  • Kühl: Sojasprossen, Tofu, Auberginen, Pilze, Zitrusfrüchte, Grüner Tee, Pfefferminze
Beispiele für neutrale Nahrungsmittel:
  • Rundkornreis, Sojabohnen, Kidneybohnen, Linsen, Erbsen, Dinkel, Kokosnüsse, Kartoffeln, Karotten, Blumenkohl, Eier, Quark, Weißwein
Beispiele für yang-lastige Nahrungsmittel:
Warm: Langkornreis, Fenchel, Zwiebel, Himbeeren, Kirschen, Schaf- und Ziegenmilch, Koriander, Zimt, Ingwer, Muskat, Rapsöl, Kaffee, Kakao, Rotwein
Heiß: Knoblauch, Paprika, Chillies, Schwarzer Pfeffer, Sojaöl, Yogitee

[...]Fortsetzung folgt. Übersicht
Zuordnung der Nahrungsmittel zu den Elementen
Wie schon erwähnt, werden die Nahrungsmittel nicht nur nach ihrer energetischen Wertigkeit eingeteilt, sondern den Elementen zugeordnet. Das zu berücksichtigen, dient hauptsächlich der Regulation von Disharmonien.

[...]Fortsetzung folgt. Übersicht
Zuordnung der Nahrungsmittel zu den Geschmacksrichtungen
Häufig ist von Menschen zu hören, dass ihr Körper ihnen schon sagen würde, was er braucht. Und so isst der eine süß-betont und der andere eben herzhaft. Besonders Menschen, die sich aus der westlichen Gedankenwelt der östlichen nähern, erliegen schnell dem Irrtum, dass alles das, was uns „unser Bauch“ sagt, schon richtig sein wird.
Leider, leider ist das nämlich nicht so, jedenfalls nicht immer, manchmal liegt in den Vorlieben bereits der Hinweis auf die Störung, die zu der Vorliebe führt.
Ist bspw. ein Ungleichgewicht im Organismus bereits seit längerer Zeit vorhanden, so stellen sich geschmackliche Vorlieben ein, die vielleicht den Moment-Zustand verbessern, aber das Problem des Ungleichgewichts auf Dauer gesehen nur weiter verstärken.
Ein Beispiel dafür sind Menschen mit Neigung zu einer Stagnation im Leber-Qi. Sie bevorzugen oft scharfe und pikante Speisen, was den Qi-Fluss wieder in Bewegung bringen soll, was mit der Zufuhr solcher Nahrungsmittel auch kurzfristig erreicht werden kann und oft auch wird. Das aber kann auf Dauer zu einer Trocknung des Leber-Bluts führen und sich als weitere Schädigung und Verschärfung des Ungleichgewichts erweisen. Die Vorliebe für eine bestimmte Geschmacksrichtung lässt also durchaus Rückschlüsse auf das energetisches Gleich- oder eben Ungleichgewicht und auf eine bestehende Störung des Systems zu.
Ein weiteres Beispiel in unserer Gesellschaft ist ein beinahe diätresistentes Übergewicht (inkl. Cellulite und Ödemen), welches oft durch viele Diäten zustande gekommen ist und bei dem die Betroffenen tatsächlich immer weniger essen und doch nicht mehr abnehmen. Eigentlich lässt sich eine Störung im Erd-Element vermuten, was dann meist auch durch den Süß-Hunger bestätigt wird. Die Aufnahme von Süßigkeiten verschafft kurzfristige Linderung, verschärft aber die Störung auch hier immer mehr.
Allerdings sind manche Disharmonien weitaus vertrackter und nicht so leicht zu erkennen. Das liegt einfach daran, dass sich das System selbst hilft, indem Störungen des einen Elements durch andere teilweise ausgeglichen werden. Das Element Feuer schwächt bspw. das Element Holz. So kann bspw. eine Symptomatik an der Gallenblase zu finden sein, die dem Holz zugeordnet ist, obwohl die Störung selbst vom Element Feuer ausgeht, weil dort bspw. eine Stagnation zu finden ist. Die Appetitrichtung bitter weist hier augenscheinlich in die falsche Richtung.

[...]Fortsetzung folgt. Übersicht
Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel
Nun gibt es in einigen taoistischen Schulen bezüglich der Ernährung einige Anweisungen, sogar teilweise recht strenge Vorschriften, die es ermöglichen sollen, ein hohes Alter bei guter Gesundheit zu erreichen.
Allen gemein scheint dabei zu sein, dass ein Übermaß immer zu vermeiden ist:
„Besser ist es, hungrig zu bleiben, als bis zur völligen Sättigung zu essen, da ein Übermaß das Herz-Qi schädigt, das infolgedessen nur unter Schwierigkeiten zu zirkulieren vermag.“ (Catherine Despeux, „Das Mark des Roten Phönix“)
Auch die Reihenfolge bestimmter Speisen scheint einen wichtigen Stellenwert zu haben.
In einigen Schriften wird aber sogar der Verzicht auf ganz spezielle Nahrungsmittel (neben den tierischen) propagiert.

Das Korn*
Es gibt Schulen, in denen ein Verzicht auf Korn angeraten wird. Und das im Land des Reises! Hier, wo die Lebensenergie Qi im Schriftzeichen dargestellt wird, wie ein Topf dampfenden Reises!
Wie kann man das verstehen oder gar erklären? (Eines vorweg: Die Autorin kann diese Frage nicht beantworten, versucht sich nur in Erklärungsansätzen aus verschiedenen Richtungen. Außerdem ist nicht bekannt, auf welche Arten des Korns diese Beschränkung ausgedehnt war.)
Korn war einst das 6. Element und spielt eigentlich bis heute eine grundlegende Rolle, wenn auch nicht mehr als Element. Erst später bezog man sich ausschließlich auf die uns heute bekannten 5 Elemente (Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz).
Wie es dazu kam, dass das Korn nicht mehr zu den Elementen gezählt wurde und warum einige taoistische Schulen das Korn vom Speiseplan strichen, scheint bis heute nicht klar zu sein. (Anm.: Vielleicht gibt es in der Zukunft neue Erkenntnisse dazu, der Autorin entziehen sich solche Erkenntnisse jedoch bis zum jetzigen Zeitpunkt. Jegliche Hinweise werden gern entgegengenommen. Weitere Anm.: Die Erklärungsansätze hier sind subjektiv. Sie beziehen sich hauptsächlich auf selbst gemachte Erfahrungen und theoretische Erkenntnisse, sowie einige wenige Texte und mündl. Quellen.)

Die Getreide werden dem Element Erde zugeordnet und der Geschmacksrichtung süß. Die meisten Sorten liegen thermisch gesehen zwischen kühl, neutral und warm. Sie bilden aus diesem Grunde häufig die Basis der Ernährung. Und eigentlich spricht eben aus diesem Grunde auch nichts gegen die Getreidemahlzeiten, die auch vielerorts tatsächlich die Basis bilden. Es wird sogar von einer Art Morgenmüslis in den Einsiedeleien und Tempeln berichtet, die Reissuppe, ist ein einfaches Mittagsgericht und Reis wird zu beinahe jeder Speise gereicht, besonders auch zu allen möglichen Arten von Suppen.

Außerdem lässt sich Getreide recht gut lagern und durchläuft damit die Wandlungen des gesamten Jahreszeitenzyklus - ewird im Frühling gesät und reift im Sommer heran, es wird im Herbst geerntet und dann über den Winter gelagert. Damit enthält das Korn Yin und Yang von Erde und Himmel, von Sommer und Winter, und trägt in sich das gesamte Potenzial der Lebenskraft Qi.

Getreide-Mahlzeiten sind stark sättigend. Das beruht zum einen auf einer hohen Nährstoffdichte, zum anderen auf dem hohen Stärke-Anteil, aber auch die relativ schwere Verdaulichkeit hinterlässt ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Große Stärke-/ Zuckermengen belasten Magen und Milz (und Bauchspeicheldrüse, die in der TCM nicht als alleiniges Organ bekannt ist).
Es gibt kaum Getreidearten, die der Mensch ohne Zubereitung verspeisen kann. Getreide müssen vermahlen und gebacken werden, gekocht oder zumindest gekeimt, was sie dann eigentlich wieder mehr zu Gemüsen, also Sprossen, werden lässt. Rohe Getreide enthalten viele unbekömmliche, unverdauliche und unverträgliche Bestandteile, für deren Aufspaltung bspw. dem menschlichen Organismus gar keine entsprechenden Enzyme zur Verfügung stehen.
Für den menschlichen Organismus gibt es essentielle Nahrungsbestandteile, das sind bspw. neben verschiedenen Vitaminen und Mineralien nicht selbst synthetisierbare Amino- und Fettsäuren. Allerdings gibt es keine essentiellen Zucker, man könnte beinahe auf die Idee kommen, dass Stärke/ Zucker nur zur schnellen Energiegewinnung notwendig sind, aber sonst weitgehend verzichtbar. Stärke/ Zucker lösen immer eine mehr oder minder starke Insulin-Reaktion aus, die durch Blutzuckerschwankungen zu verstärkten Hungergefühlen führen können. Ohne nun auf die tiefergreifenden wissenschaftlichen Zusammenhänge einzugehen oder in wissenschaftlich nicht haltbare Thesen einzutauchen, könnten dennoch solche Beobachtungen allein schon dazu geführt haben, dass sich Taoisten kritisch mit dem stark stärkehaltigen Nahrungsmittel auseinandersetzten.
Nun besteht das meiste Getreide aber nicht nur aus Stärke, sondern auch noch aus Eiweiß, vielen Spurenelementen und Vitaminen.

Der Reis ist
das Grundnahrungsmittel in China. Er und andere Getreide wurden und werden gern und vielseitig in Chinas Küchen verwendet. Der Verzehr stärkehaltigen Getreides hat sicher seine Berechtigung und seine sinnvollen Hintergründe. Dennoch sollten wir solche Verzichtsanweisungen immer einmal kritisch hinterfragen, denn manchmal bergen sie noch unbekannte Wahrheiten in sich. Nicht alles, wovon wir angenehm satt werden, trägt dauerhaft auch wirklich zu unserer Gesundheit bei. Und vielleicht ist den Taoisten da etwas aufgefallen, was unserer Aufmerksamkeit nicht verborgen bleiben sollte.
Zusammenfassung
Taoisten sind meist strenge Vegetarier. Sie legen großen Wert darauf, dass ihre Nahrungsmittel hochwertig und gesundheitsfördernd sind und bevorzugen eine schlichte und schmackhafte Küche ohne Übermaß.
In den verschiedenen Schulen und Richtungen des Taoismus haben sich unterschiedliche Ernährungsformen entwickelt, die darauf abzielen, die Gesundheit zu fördern und den Körper zu nähren ohne ihn zu belasten und damit ein hohes Alter zu erreichen.
Dogmen gibt es, typischerweise im Taoismus, auch in der Ernährung nicht.


*Das Korn. Hierzu gab’ es dann später noch einen separaten Beitrag:

Liest man über den Taoismus, stößt man immer wieder auf die [I]Suche nach Unsterblichkeit[/I] und das auch nicht nur, wie so oft in Lexika und Büchern zum Taoismus geschrieben, im religiösen Taoismus, sondern auch beim philosophischen Taoismus, der meiner Meinung nach mehr Verwandtschaften mit der religiösen Form aufweist, als gemeinhin angenommen und behauptet wird. Doch dies will ich hier gar nicht näher erläutern, auch wenn es sicher ein spannendes Thema wäre und es eigentlich auch direkt mit meinem Thema hier im Zusammenhang steht. Vielleicht schreibe ich dazu später an anderer Stelle.
Um mit dem Begriff der [I]Unsterblichkeit[/I] nicht gleich den Leser abzuschrecken, will ich kurz darauf hinweisen, dass es mir in diesem Beitrag nicht um die leibliche oder seelische Unsterblichkeit geht oder auch nur darum, etwa 100 Jahre alt zu werden, sondern einfach nur darum, die Gesundheit zu erhalten und einige taoistische Methoden zu hinterfragen und aus meiner Perspektive zu beleuchten.

Als ich vor einiger Zeit für das Lexikon einige Informationen aus Büchern zusammentrug, kamen mir beim Begriff Yang-xing (auch Yang-hsing -> [I]das Lebensprinzip nähren[/I]) einige Methoden zur Erlangung der Unsterblichkeit über den Weg, eine davon beschäftigte mich weiter, weil ich Zusammenhänge mit einigen modernen und alten Ansichten zur gesunden Ernährung darin fand. Ich spreche insbesondere von [I]Bi-gu[/I], dem Verzicht auf Körnerfrüchte.

Aufgrund beruflicher und persönlicher Erfahrungen und durch Weiterbildungen setzte ich mich mit der Ernährung auseinander. Gemeinhin wird im Zusammenhang mit der Gesundheit gern von einer [I]ausgewogenen Ernährung[/I] gesprochen, von [I]vollwertiger Ernährung[/I] und dergleichen. Das alles sind Schlagworte, die für mich nichts weiter bedeuten, als hohle Worte für eine oberflächliche Gesellschaft. Was bedeutet denn ein [I]Ernährungsumstellung[/I], [I]vollwertige Kost[/I]; was ist [I]ausgewogen[/I]? Fragen sie mal einen ihrer Verwandten, Bekannten, Nachbarn oder Kollegen, was er unter Vollwertkost versteht. Die Antworten werden sehr durchwachsen sein, meist werden sie wohl etwas Abfälliges von „Körnerfressern“ zu hören bekommen oder sowas wie „von allem etwas“...
Vor ungefähr 14 Jahren hat mal jemand in Bezug zum Müsli zu mir gesagt, er sei schließlich kein Vogel... Diese Aussage hat mich irgendwie beeindruckt, obwohl ich im Nachhinein nicht glaube, dass sie so tiefgründig gemeint war, wie ich sie (glücklicherweise) nahm.

Und jetzt will ich endlich zum Kern des ganzen kommen. Ich halte eine körnerbetonte Stärke-Kost, so wie wir sie heute teilweise pflegen, nicht für den Menschen angemessen. In den letzten 15 Jahren habe ich mich viel mit der Ernährung beschäftigt, habe wissenschaftliche Studien gelesen, Erfahrungsberichte und Meinungen... aber vor allem habe ich selbst sehr vieles ausprobiert. Und deshalb möchte ich dazu einmal meine Meinung niederschreiben, die natürlich vor keinem Wissenschaftler dieser Welt standhält, dennoch aber eine Zusammenfassung dessen ist, was ich las, in meiner subjektiven Wahrnehmung zusammenreimte und selbst empfand. Eine wissenschaftliche Zerlegung des Artikels ist sicher nicht sinnvoll, ich habe den Artikel lediglich geschrieben, um Menschen zum Hinterfragen, von den so oft einfach hingenommenen Alltagsweisheiten, anzuregen.

Körnerkost ist eine Stärkekost, ebenso wie eine Kost, die Brot und Backwaren den Vorzug gibt. Stärke wandelt unser Körper in Zucker um, in Einfachzucker, auch Glucose genannt.
Die Stärkestrukturen von Körnern werden von den Vögeln mit Hilfe von Ptyalin, einem Enzym, aufgespalten. Der Mensch hat kaum Ptyalin und das wenige ist nur im Speichel vorhanden. Die großen Körnermengen aus bspw. einer Scheibe Brot kommen erst gar nicht ausreichend mit dem Speichel in Kontakt, um damit eine ausreichende Spaltung zu erreichen, erstens kaut kaum jemand lange genug, meist wird mit einem Getränk „runtergespült“ oder einfach in Brocken geschlungen und zweitens sind die Körnermengen sowieso zu groß, das Ptyalin würde nicht reichen. Aber zu guter letzt ist der Stärkebrei auch noch mit großen Mengen an Fett angereichert (bpsw. Käsebrot und dgl.), sodass eine Verdauung fast unmöglich wird. Leider muss dann die arme Bauchspeicheldrüse dafür sorgen, dass dieser fast unverdauliche Mix aus dem Magen irgendwie im Dünndarm doch noch so verdaut wird, dass ein paar wichtige Nährstoffe daraus verfügbar werden. Und so wird massenhaft Amylase und Protease ausgeschüttet und das Organ mächtig belastet.
Da Stärke nicht wasserlöslich ist, entsteht ein klebriger zäher Brei, der im Magen bereits mächtig beginnt zu gären und es entsteht Alkohol.
Diese wenigen Dinge allein können schon eine Menge von Krankheiten auslösen, die schleichend über Jahre Schäden im gesamten Körper verursachen können. Dabei stehen Schäden an der Magen- und Darmschleimhaut noch in der Reihe der recht frühzeitig auftretenden Schäden, die mit Magendruck, Völlegefühl, Magenübersäuerung, Sodbrennen, Magen- und Darmgeschwüren, Mangelzustände an Vitaminen und Mineralien und vielem mehr einhergehen können. Doch gerade auch die Bauchspeicheldrüse ist nicht nur durch die Stärkekost stark belastet und vergrößert sich teilweise bis auf das 5fache, gegenüber Menschen, die keinerlei Stärkeprodukte zu sich nehmen und unseren nächsten Verwandten im Tierreich. Sie kann dann ihre Aufgaben nicht mehr ordnungsgemäß erfüllen und so kommen noch verstärktere Verdauungsstörungen dazu, aber auch unter Umständen Zustände mit erhöhten Blutzuckerwerten, die in einen Diabetes münden können, da die Insulinproduktion nicht mehr ausreichend erfolgen kann. Die entstehenden Gärungsalkohole belasten die Bauchspeicheldrüse zusätzlich, neben Magen- und Darmschleimhaut, aber auch das Leber- und Gallensystem. Vielen weiteren Störungen des Allgemeinbefindens und Krankheiten kann dadurch der Weg bereitet werden. Es wäre nicht machbar auch nur im Entferntesten diese alle aufzuzählen und die Zusammenhänge darzulegen – es wären Bände zu füllen.

Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle damit schließen, der Interessierte findet ausreichend Schlagworte, um sich selbst zu belesen, und noch ein paar Anmerkungen zur Verzehrbarkeit von „Korn“ geben. Denn wir müssen das Korn vor diesem Hintergrund nicht grundsätzlich meiden.

Wahre Weisheit

Wer jemals ein Kind beim Schlafen beobachtet hat, der weiß, was Taoisten wissen... oder wissen sollten... ;) . Und Raymond Smullyan hat das in seinem Buch "Das Tao ist Stille" einmal so wunderbar beschrieben, dass es mir jedesmal wieder einfällt, wenn ich einen Hund, eine Katze oder eben ein Kind auf dem Arm seiner Mama - oder wo auch immer - schlafend sehe.

"Der Weise schläft nicht weil er es soll, nicht einmal weil er es will, sondern nur weil er müde ist!" [Raymond Smullyan]


Die wahren Weisen sind unsere Tiere und unsere Kinder..., bis wir ihnen "gelernt" haben, dass es falsche und richtige Momente gibt, um müde zu sein...

Raymond M. Smullyan, „Das Tao ist Stille.“

Raymond Smullyan beschreibt in seinem Buch "Das Tao ist Stille" auf eine sehr kurzweilige Weise die Philosophie des Taoismus. Dabei bedient er sich teilweise sehr provokativer Fragen und hübscher Kurzgeschichten in Form von Dialogen zwischen westlich und östlich denkendem Menschen.
Gut zu lesen! Eine Lektüre zum friedlichen und sanften Einschlafen. Durch die Kapitel ist es in kleinen Häppchen les- und verdaubar ;) !

Und noch ein zusätzlicher unbedingt lesenswerter Buchtip für alle Eltern und Großeltern oder solche, die es werden wollen:

Grüner Tee aus dem Anbaugebiet: eigener Garten

Hier mal ein Tip für alle, die so verrückt wie ich sind :-) :

-> http://www.green24.de/pflanzen-raritaeten/p1559_teepflanze-camellia-sinensis.html

Ich habe mir 6 Pflanzen gegönnt und noch überwintern sie weitgehend frostfrei, zusammen mit dem Bonsai-Ahorn, den Jiaogulan-Pflanzen und den Bananen-Stauden, auf dem Dachboden.
Erstaunt bin ich immer wieder über die Größe der Blätter! Die hatte ich mir irgendwie kleiner vorgestellt!

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Im Frühjahr kommen sie nach draußen in den Garten. Ob ich sie schon richtig auspflanze, oder sie noch im Kübel lasse, entscheide ich kurzfristig. Ausgewachsene Pflanzen gelten als winterhart. Die ersten Winter werde ich sie vielleicht im unbeheizten Gewächshaus überwintern.



Auf dem kühlen Boden, am hellen Fenster, haben sie gut überwintert und treiben nun aus. Rechts lugt noch das frische Grü vom Jiaogulan heraus.

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Erstellt am: 13.01.2011 23:01:22 / ... / aktualisiert: heute



"Prinzipien" im Taoismus

Auch wenn es völlig widersinnig ist, von Prinzipien im Taoismus zu sprechen oder gar zu schreiben, so gibt es dennoch Grundbegriffe, die als Grundlage für das alltägliche Tun, oder eben Nichttun, herangezogen werden.
So wird heute das Prinzip des wu wei gern dann bemüht, wenn Bequemlichkeit und Passivität gut zum Leben passen. Ich muss gestehen, das hat mich immer schon in gewisser Weise amüsiert, wie man so ein einfaches Prinzip so gut missverstehen kann. „Nichts tun und nichts bleibt ungetan“ fordert als Übersetzung aber auch geradezu das „Missverständnis“ heraus.
Leben ist aber nicht Faulheit bis hin zur Lethargie! Leben ist Bewegung, aber auch gleichzeitig Regungslosigkeit. Leben ist das zu tun, was zu tun ist, nicht es auf später zu verschieben, weil es kein Später im Hier und Jetzt gibt!

Leider scheint inzwischen dem missverstandenen Nicht-Handeln das missverstandene Nicht-Denken den Rang abzulaufen! Seinen eigenen Kopf zu bemühen scheint out! Schließlich ist alles schon mal irgendwo aufgeschrieben und vielleicht sogar viel geschickter und überzeugender. Lesen ist in gewisser Weise das Leihen von fremden Gedanken! Aber es gibt ja auch immer jemanden, den man fragen kann, notfalls Wikipedia! Und wenn man sich dann noch auf Rang und Namen berufen kann, auch wenn’s Rang und Namen einer ganz anderen Person ist, dann ist die Welt doch in Ordnung! Schließlich sind wir alle EINS! ;-)
Das permanente Aufsaugen fremder Gedanken lenkt immer mehr vom eigenen Denken ab und von der Zuwendung zu sich selbst.

Und prompt fällt mir wieder Fu Kiang dazu ein - der sehr wahrscheinlich kein Taoist war und vermutlich dennoch mehr mit Taoismus gemein hatte, als mancher gut belesene West-Taoist von heute! Man ersetze das Wort „Weib“ durch Person X, Y oder Z.
„Blei lag neben Silber und rieb
sich an ihm. Da wurde es so
stolz...
Ich, Fu-kiang, sahe das Weib
des Gelehrten Li.“

:-)

Nicht in allem, was man über Taoismus und Taoisten lesen kann, kann und muss man übereinstimmen! Mutig seine eigenen Gedanken anzuerkennen und auch zu verstehen, dass man über Seitenpfade ans Ziel gelangt, gehört dazu. Für jeden Menschen gibt es nur einen Weg! Und das ist der, den er entstehen lässt! Auf wen hätten die alten Taoisten sich verlassen sollen, wenn nicht auf sich selbst? Das intensive Studium fremder Wege und Fußspuren ersetzt nicht, den eigenen Weg zu gehen und zu treten.