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Go vegan!

Wildvögel

Vogelfütterung rund um's Jahr!

Wie ist das nun mit der Vogelfütterung im Sommer richtig?


Noch immer scheint es dafür keine allgemeingültige Antwort zu geben, jedenfalls sind sich Experten noch nicht einig und es scheint sogar innerhalb des NaBu keine Einigkeit zu bestehen.

Die Gegenstimmen sind natürlich einleuchtend: Wir sind kein riesiger Zoo! Sommerfütterung kann kein Ersatz für die Umstrukturierung der jetzigen Kulturlandschaft sein!
Andererseits frage ich mich, für wen wir umstrukturieren wollen, wenn es keine Vögel mehr gibt?! Denn die Umstrukturierung geht so schleppend voran, dass man davon ausgehen muss, dass es diese auf Dauer gar nicht geben wird, jedenfalls nicht in einem Rahmen, der ausreichend Futter für die Vögel zum Überleben bietet.

Alle Bemühungen zur Verbesserung innerhalb unserer landwirschaftlichen „Agrar-Wüsten“ sind bisher so mager, dass man sie mit der Lupe suchen muss! Die wenigen Projekte zur Neuanlage von Feldrainen und Grünstreifen, sowie den Biotop-Verbundsystemen, zeigen noch kaum eine Wirkung auf das Gesamtsystem, wie sollten sie auch! Die wenigen örtlichen, erfolgreichen Projekte, die sich zumeist auch noch aus privaten Initiativen entwickelten, müssen sich gegen Straßenbau und andere großflächigen Zerstörungen wehren.
Durch moderne Erntemethoden verbleibt kaum noch Saatgut, und damit Futter, auf den Feldern zurück, so wie das vor wenigen Jahrzehnten noch üblich war. Die Vögel (und viele andere Wildtiere) sind damit ihrer Futterquelle beraubt worden, so dass sie sogar im Sommer und Herbst bereits in Futtermangel kommen, von ihren Brut- und Schlupfwinkeln ganz zu schweigen. Wildpflanzen gibt es durch die Bekämpfung mit Herbiziden kaum noch ausreichend auf den Feldern und viele Arten sind allein schon durch die Überdüngung mittlerweile ausgerottet. Feldraine wurden konsequent entfernt und damit auch die wenigen noch vorhandenen Futterquellen in Form von früchtetragenden Bäumen, Sträuchern, samentragenden Stauden und Gräsern.

Prof. Berthold hat sich vor einigen Jahren bereits für die Ganzjahresfütterung ausgesprochen. Die Belege für seine Empfehlungen sind in britischen Studien zu finden und in Untersuchungen, die er in seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter der Vogelwarte in Radolfzell selbst durchgeführt hat.

Für mich ist klar, so lange ich es finanzieren kann, werde ich in meiner Umgebung füttern, und zwar im Winter und im Sommer!
Wer sich selbst ein Bild machen möchte und überlegt, ebenfalls den Wildvögeln diese kleine Stütze zu bieten, dem seien die nachfolgenden Links empfohlen.


Was bei der ganzen Diskussion um die Fütterung allerdings immer wieder gern vergessen wird, ist die Vergiftung unserer Äcker durch die Chemieindustrie! Jährlich werden zig neue Pestizide produziert, die von normalen Laboratorien kaum mehr nachweisbar sind. Ein Zusammenhang zum Bienensterben wird längst diskutiert! Warum sollten die Vögel verschont bleiben, wenn man ihren natürlichen Lebensraum dermaßen vergiftet?!


Links, extern und intern


-> http://www.nabu-schlangenbad.de/nat_winterfuetterung.html
-> http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/tippsfuerdiepraxis/06331.html
-> http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/unser-land/umwelt-freizeit-und-tiere-voegel-fuettern-ID131365916493.xml
-> http://inge09.blog.de/2011/07/21/bayer-ag-vogelsterben-11519356/

- Tag: Wildvögel

Guerilla Gardening - Kann Gärtnern illegal sein?

Guerilla Gardening ist eine Bewegung des „zivilien Ungehorsams“, des friedlichen Widerstandes gegen die Vergrauung unserer Welt, die in Beton, Asphalt und Monokultur versinkt. Sie entwickelte sich Ende der 60er Jahre in Großbritannien, von wo aus sie ihren zaghaften Zug durch die Welt antrat, allem voran in New York.
Die „Aktivisten“ zogen heimlich „bewaffnet“ los, mit Samen-Bomben, die irgendwo unauffällig hingeworfen werden konnten, um brachliegende Flächen von Städten zu begrünen. Selbst Beton-Pfeiler wurden mit einem Buttermilch-Moos-Gemisch besprüht, damit, unter günstigen Bedingungen, der ganze Beton durch Moos ergrünte.
Inzwischen sind es nicht nur die tristen Flächen, die dem Widerstand zum „Opfer“ fallen, sondern auch Felder mit Genpflanzen und bestimmte Monokulturen. Der Widerstand veränderte sich und passte sich den neuen Umständen an.

Wenn ich bei uns hier durch die Städte gehe, bin ich manchmal fast überrascht. Manches Örtchen gibt sich inzwischen echt Mühe, leider hauptsächlich an den Hauptstraßen und Marktplätzen. Kaum in eine Nebenstraße eingebogen, sieht’s schon wieder trist und kahl aus. An mancher Stelle wünschte ich mir, so ein Samentütchen dabei zu haben! Und in mancher Siedlung übertrifft sich auch ein Nachbar mit dem anderen in der Rasenpflege. Da hätte ich auch manchmal gern etwas dabei. Allerdings weiß ich, dass so ein Wohnzimmer-Garten-Fanatiker auch den Einsatz von schlimmsten Giften gegen die ungebetenen Gäste auf dem Rasen nicht scheut. Da hätte ich ja mehr geschadet.

-> Gärtners Liebling: Glyphosat

Hier auf dem Lande, wo ich lebe, verschwindet der Wald ganz allmählich. Die Bauern beackern ihre Felder bis an die Straßenkante, so dass bei starken Regengüssen im Frühjahr und Herbst das halbe Feld auf der Straße (und zu meinem Ärger auf unserem Hof) liegt. Das ist vielerorts ein großes Problem und die Städte müssen jährlich Millionen Euro für die Straßenreinigung aufbringen! Statt den Bauern entsprechende Auflagen zu machen, sieht man zu und zahlt. Dabei müssten die Länder sowieso langsam mal mit ihren Biotopverbunden in die Gänge kommen. Aber im Rausreden war man ja immer schon gut!

-> http://dejure.org/gesetze/BNatSchG/21.html

Und so, wie die Felder bis auf die Straßenkante beackert werden, werden sie auch bis an den Waldrand beackert. Nur wirklich große Bäume begrenzen so manche wilde Trekkerfahrt! Und immer dort, wo mal ein Baum zum Teil abbricht, da werden gleich 3, 4 weitere mit gefällt, weil sie ja auch „getroffen“ waren. Dass hier ein neuer Baum gepflanzt wurde, das habe ich in den 15 Jahren noch nicht gesehen! Ach nein, doch, es wurden 3 neue hingestellt, an einer solchen Stelle. Einer davon wurde von einem Trekker umgefahren, der 2. ging ein und der 3. mickert vor sich hin. Es ist ein Trauerspiel!
Und die Bauern sind ja oft auch gleichzeitig die Waldbesitzer. Und wenn nicht, dann stecken sie mit ihnen unter „einer Decke“, derselben, unter der auch gleich die Jäger mit hocken. Da werden die Futterstellen günstig zwischen die Hochsitze gestellt, natürlich in einem Waldstück, das nicht vernetzt, sondern rundherum von abgemähten Feldern umgeben ist und sich, wie von Geisterhand“ auch immer mehr verkleinert.


„Bundesnaturschutzgesetz, Kapitel 4 - Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft (§§ 20 - 36), Abschnitt 1 - Biotopverbund und Biotopvernetzung; geschützte Teile von Natur und Landschaft (§§ 20 - 30)


§ 21 Biotopverbund, Biotopvernetzung

(1) Der Biotopverbund dient der dauerhaften Sicherung der Populationen wild lebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebensstätten, Biotope und Lebensgemeinschaften sowie der Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger ökologischer Wechselbeziehungen. Er soll auch zur Verbesserung des Zusammenhangs des Netzes "Natura 2000" beitragen.
(2) Der Biotopverbund soll länderübergreifend erfolgen. Die Länder stimmen sich hierzu untereinander ab.
(3) Der Biotopverbund besteht aus Kernflächen, Verbindungsflächen und Verbindungselementen. Bestandteile des Biotopverbunds sind

  1. Nationalparke und Nationale Naturmonumente,

  2. Naturschutzgebiete, Natura 2000-Gebiete und Biosphärenreservate oder Teile dieser Gebiete,

  3. gesetzlich geschützte Biotope im Sinne des § 30,

  4. weitere Flächen und Elemente, einschließlich solcher des Nationalen Naturerbes, des Grünen Bandes sowie Teilen von Landschaftsschutzgebieten und Naturparken, wenn sie zur Erreichung des in Absatz 1 genannten Zieles geeignet sind.


(4) Die erforderlichen Kernflächen, Verbindungsflächen und Verbindungselemente sind durch Erklärung zu geschützten Teilen von Natur und Landschaft im Sinne des § 20 Absatz 2, durch planungsrechtliche Festlegungen, durch langfristige vertragliche Vereinbarungen oder andere geeignete Maßnahmen rechtlich zu sichern, um den Biotopverbund dauerhaft zu gewährleisten.
(5) Unbeschadet des § 30 sind die oberirdischen Gewässer einschließlich ihrer Randstreifen, Uferzonen und Auen als Lebensstätten und Biotope für natürlich vorkommende Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Sie sind so weiterzuentwickeln, dass sie ihre großräumige Vernetzungsfunktion auf Dauer erfüllen können.
(6) Auf regionaler Ebene sind insbesondere in von der Landwirtschaft geprägten Landschaften zur Vernetzung von Biotopen erforderliche lineare und punktförmige Elemente, insbesondere Hecken und Feldraine sowie Trittsteinbiotope, zu erhalten und dort, wo sie nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, zu schaffen (Biotopvernetzung).“


Wenn ich mir immer vorstelle, welche Arbeitskraft in Deutschland vorhanden ist, allein durch Arbeitslose und Hartz4-Empfänger, durch Menschen, die bereits längst durch jedes dieser Raster gefallen sind, rüstige Rentner, die sich nach Sinn in ihrem Altersdasein sehnen und reichlich Erfahrung mitbringen könnten, Menschen, die mit ihrer vielen Freizeit nur auf „dumme“ Gedanken kommen und deshalb Dinge tun, die sie besser nicht tun sollten, und viele andere mehr - wir könnten ein blühendes, grünes, gesundes Land sein! Stattdessen setzt man sich lieber jammernd in eine Ecke, die einen im eigenen Heim, die anderen an ihrem Bürokratenschreibtisch!

Kann jeder ein Garten-Guerilla sein?
Dass potentiell jeder ein Gartennazi sein kann, beweisen ja Millionen Menschen! Nicht erst seit Reinhard Meys „Ausrutscher“ wissen das viele andere Millionen genervte Menschen! Nur musste dafür Reinhard Mey reichlich verbale Prügel von der Presse dafür einstecken.

„Auf Sylt sorgte er im Jahr 2002 für erhitzte Diskussionen, als er in einem offenen Brief an die Gemeindeverwaltung von Kampen in satirisch-ironischer, aber missverständlicher Art den Einsatz lärmender Rasenmäher durch Nachbarn – die er mit „Gartennazis“ betitelt – als allgegenwärtige Ruhestörung anprangerte. Der Vorfall wurde bundesweit vom Boulevard-Journalismus aufgegriffen. Mey selber verarbeitete das Ereignis in einer Umdichtung seines 1996 erschienenen Liedes Irgendein Depp bohrt irgendwo immer: Auf Meys darauffolgendem Live-Album Klaar Kiming und der wenig später herausgebrachten gleichnamigen Doppel-DVD erschien Irgendein Depp mäht irgendwo immer.“ (Quelle: Wikipedia)

Wenn ich das sage, interessiert das glücklicherweise kein Schwein! :-) Wald- und Feldnazis hab’ ich hier bei mir nämlich ständig in Form von Bauern, Waldbesitzern und Jägern vor Augen und im Ohr! Gerade mussten wieder mehrere Bäume dran glauben!
Also: kann jeder ein Garten-Guerilla sein?
Theoretisch und praktisch: JA!
Was ein Einzelner allein erschaffen kann, sollte ermunternd auf uns alle wirken, die wir uns um unsere Erde sorgen!




Hat also Guerilla Gardening eine Zukunft?
Klares JEIN dazu!

Gegen die Übermacht von Dummheit und Geldgier wächst kein Blümchen! Aber vielleicht schafft das Blümchen Schritt für Schritt wieder ein Bewusstsein - ein Bewusstsein für Natur und und unseren eigenen Lebensraum!
Vielen Menschen ist es bewusst, dass wir den Ast absägen, auf dem wir sitzen, und zwar in einer atemberaubenden Geschwindigkeit! Die Erde kann ohne uns existieren und die meisten Tier- und Pflanzenarten auch - und sicher sogar besser! Umgekehrt wird’s nicht gehen!
Wenn also jeder von uns nur 1 Bäumchen ganz bewusst pflanzt, wird es allein in Deutschland mehr als 80 Millionen Bäumchen geben! Babies, Kleinkinder und Alte bekommen natürlich ihr Bäumchen gepflanzt. Ich hab’ mein Soll bereits vielfach erfüllt! :-)



Rätsel 1

Kleines Gewinnspiel, liebe Leute! :-)



Wer ist das?



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Wer diesen Piepser hier oben erkennt und als 1. per eMail den richtigen Namen einsendet, der gewinnt das Buch von Prof. Berthold; hier rechts, mit dem Rotkehlchen auf dem Buch-Cover!

Einsendeschluss ist der 3. April 2011, Ihr habt also 1 Woche Zeit!
Sobald die 1. richtige Antwort eingeflattert ist, gebe ich das Ende des Gewinnspiels bekannt! Also schnell her mit den Antworten!

-> mailto:gundja@gundja.de


Und hier noch 2 Bilder an Orten, an denen man ihn eher selten antrifft! :-)

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Nistplätze und Unterschlupf

Die Ausräumung der Kulturlandschaft durch sog. Flurbereinigung, ist der Grund dafür, dass es kaum mehr Feldraine gibt und damit auch immer weniger Möglichkeiten für die wilden Tiere Unterschlupf, Nistplätze, Futterquellen und dgl. zu finden. Ihnen wird durch unsere immer irrsinnigere Feldbewirtschaftung schlichtweg die Lebensgrundlage komplett entzogen!
Dass es auch anders geht, sieht man inzwischen an einigen Orten, wo noch oder wieder mit Sinn und Verstand bewirtschaftet wird. Da das aber mit Produktionseinbußen einher geht, sind viele Bauern einfach erst gar nicht daran interessiert, ihr Tun zu hinterfragen oder geschweige denn zu ändern. Und so lange die Menschen nicht bereit sind, für ihre Nahrung mehr Geld auszugeben, als für irgend welchen der Mode unterworfenen Luxus, wird sich an der Billigmentalität auch nichts ändern!
Nur ein wenig Einschränkung und Kauf mit Bedacht bei jedem Einzelnen würde durch die Masse schon eine enorme Veränderung bewirken können! >>Steter Tropfen höhlt den Stein, steter Wellengang ganze Felsmassive!<<

Unseren heimischen Vögeln kann man mit einer Ganzjahresfütterung zumindest einmal aus der Futter-Misere helfen, denn dadurch, dass auf den Feldern - durch Verbesserungen in den Erntemethoden - fast nichts mehr liegen bleibt und Beikräuter durch Chemikalien vernichtet wurden, erleiden die Vögel selbst in den Sommermonaten, besonders nach der schlagartigen Ernte, tatsächlich Hunger!
- Vogelfutter - nicht nur für die Überwinterer

Wer darüber hinaus noch mehr tun will, der sollte sich die Anschaffung geeigneter Nistkästen oder den Eigenbau überlegen.
Wer die Zeit und das handwerkliche Geschick dafür hat, der kann sich ganz einfach selbst Nistkästen bauen. Das Material dafür bekommt man als Reste in jedem Baumarkt günstig. Die Informationen zu Größe und Art der Behausung findet man schnell im Internet, siehe auch unten in den Links.
Wer eher das Geld dafür ausgeben will und kann, weil ihm Zeit und/ oder handwerkliche Begabung fehlen, der findet unten in den Bezugsquellen einige Hinweise.

Foto: Spatzenkolonie.

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Foto: Katzen- und mardersicher durch Aufhängung an einer freistehenden Eisenstange und in ausreichendem Abstand zu Zäunen und Bäumen.

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Aber auch vielen Insekten ergeht es kaum besser. So sind die Bestände an Wildbienen und Hummeln auch bereits am Schwinden. Auch Florfliegen und vieles andere Kleingetier kann einige Unterstützung gebrauchen. Für alle, die einen eigenen Gemüsegarten haben oder anlegen wollen, ist die Vogel- und Insekten-Anlockung und -Pflege beinahe unumgänglich, erspart sie doch reichlich Einsatz von Chemie! Und wer hat schon vor, das selbst angebaute Gemüse so zu verseuchen, wie es die konventionellen Bauern heute tun...?! Da kann man leichter in den Supermarkt gehen! Aber es gibt nichts, was es nicht gibt!

Foto: Rechts im Bild: Insekten-Hotel.

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Bauanleitungen, Bezugsquellen und weitere Infos


-> Wikipedia (Grund-Infos zum Nistkasten, Flugloch, Marderschutz)
-> NaBu (Anleitungen zum Eigenbau)
-> Tierenzyklopädie (Tolle Anleitung!)
-> Naturschutz-Zentrum Hessen (auch super Anleitung!)

-> Westfalia (günstig bei teilweise sehr einfacher Qualität, aber brauchbar!)
-> GreenTools Dänemark (sehr gute Qualität zu günstigem Preis! die Kästen lassen sich aber nur mit Schraubendreher öffnen, zur Entfernung alter Nester)


Weitere Beiträge zum Thema:


- Vogelfutter - nicht nur für die Überwinterer
- Hecken und Gebüsche - Plätze für wilde Tiere



Erstellt am: 12.03.2011 23:58:10 / ... / aktualisiert: heute




Hecken und Gebüsche - Plätze für wilde Tiere

Durch unsere ausgeräumte und flurbereinigte Kulturlandschaft gibt es kaum mehr ausreichend Plätze für Wildtiere. Riesige monokultivierte Felder, ohne jede Unterbrechung durch Feldraine, Bäume und wild bewachsene „Inseln“ mögen vielleicht den Bauern mit ihren riesigen Landmaschinen, sowie den Jägern entgegen kommen, aber für die wenigen noch vorhandenen wilden Tiere sind sie eine Katastrophe! Neben den fehlenden Unterschlupf-, Schlaf- und Versteck-Möglichkeiten mangelt es an geeigneten Brutplätzen und vor allem an Nahrungsgrundlage. Im Grunde sind sämtliche Wildtiere davon betroffen, dass wir die Erde benutzen, als wenn wir die einzigen hier wären. Dabei wäre es sehr leicht, der Natur Flächen zurück zu geben und wieder sinnvoll für alle nutzbar zu machen. Dabei müsste noch nicht mal jeder Vegetarier oder gar Veganer werden, was natürlich im Rahmen des Tierrechts und Tierschutzes und des Umweltschutzes nur all zu wünschenswert wäre. Wenn aber jeder nur seinen Konsum überdenken und massvoller konsumieren würde, würden sich sehr viele Probleme beinahe von allein lösen, national und international, selbst das Welthungerproblem könnte zumindest teilweise beseitigt werden. Aber so, wie jetzt die Landschaften und Felder bewirtschaftet werden, sorgen sie für sehr viele, globale Probleme. Das geringste dabei ist, dass durch die fehlenden Feldraine nahezu jeden Herbst Erdmassen von den Feldern auf die Straßen gespült werden - so wie in unserer Umgebung bereits seit einigen Jahren überall zu sehen ist.
Durch die Neuanlage von Feldrainen und Hecken aus heimischen Vogelschutzgehölzen würden sich einige Probleme lösen lassen. Angesichts eines Heeres von Arbeitslosen und Hartz-4-Empfängern keine große Sache, so etwas zu verwirklichen! Zudem würden sich sicher einige von ihnen sofort besser fühlen und nicht mehr nutzlos, was ein toller Nebeneffekt wäre und neue Perspektiven und Betätigungsfelder eröffnen würde. Aber da würden sicher auch viele unter ihnen auf die Barrikaden gehen und die Bauern wohl sofort wieder eine Subvention für die verloren gehenden Flächen einfordern...







Biotope schaffen und verbinden


Es gibt einige Projekte, die sich dem Ziel verschrieben haben, die Landschaften wieder abwechslungsreicher zu gestalten und so wieder mehr Lebensraum für wilde Tiere zu bieten.

-> Biotop-Verbund?
-> Biotop-Verbunde der Sielmann-Stiftung
-> Das Grüne Band Sachsen (Unsere frühere Heimat, erfüllt uns mit Freude! Andererorts hat das mit dem ehemaligen Grenzstreifen leider nicht so gut geklappt.)
-> Weitere Biotop-Verbunde gibt es aber mittlerweile in (fast) allen Bundesländern, mehr oder weniger lang und erfolgreich.

Und ein weiteres Biotop-Verbund-System möchte ich hier gern noch aufführen, auch wenn es dafür von vielen Seiten wieder Schelte geben wird:
-> Biotop-Verbund der Gabriele-Stiftung
Ja, ich weiß! Böse Sekte und jetzt mache ich mich hier auch noch verdächtig, dazu zu gehören! ;-)
(Zeige mir einer eine Sekte, die so einen Aufwand betreibt, der auch noch anderen zu Gute kommt, nur um ein paar Mitglieder dazu zu gewinnen!)
Das Projekt finde ich deshalb so beachtenswert, weil es 1. ohne jegliche staatliche Unterstützung und Vorschrift entstanden ist und 2. auf dem ganzen Land nicht mehr gejagt werden darf! (Die Rechtssprechung dazu hat übrigens der Abschaffung der Jagd einen Meilenstein in der Entwicklung eingebracht!) Die Artenvielfalt dort ist in kürzester Zeit enorm angewachsen und und der Ornithologe Prof. Berthold hatte seine helle Freude, als er dort mit einem Kollegen zu einer Vogelzählung antrat! Eine vergleichsweise Vielfalt auf so „kleinem“ Raum konnte er kaum benennen.
-> Interview

Die Idee, wie sich kostengünstig und auf einfachste Art und Weise solche Verbundsysteme mit Hilfe von Hecken realisieren lassen, hat Hermann Benjes bereits Ende der 80er Jahre mit seinem Bruder Heinrich Benjes zusammen entwickelt.
-> Benjes-Hecke?
-> Spiegel-Spezial-Beitrag 2/1995

Die Kritiken des Buches sind verständlich. Dennoch haben die aufgeführten Kritik-Punkte Berechtigung, denn die „Beschimpften“ und genannten Umstände sind ja die Haupt- und wesentlichen Mitschuldigen an der Entwicklung. Allerdings muss man fairerweise zugeben, dass alle Billigkonsumenten die Entwicklung angestoßen und in Gang gehalten haben. Wenn Nahrung billiger sein muss, als das synthetische High-Tech-Öl des nagelneuen Autos, braucht sich niemand mehr über Preisdumping auf dem Lebensmittelsektor wundern und vor allem darüber, dass er nur noch Industrie-Dreck auf seinem Teller findet!


Aber zurück zur Hecke und dazu, was man tun kann!

Was kann man nun selbst tun? Als Gartenbesitzer so manches!


1. Lebensraum schaffen


Selbst im kleinsten Garten kann man eine Art Benjes-Haufen aufschichten. Dort finden Vögel, Igel und anderes Kleingetier bereits tolle Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten.

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Statt steriler Zäune lassen sich auch lebendige Weidenhecken aufbauen, die einseitig (wenn der Nachbar nicht mitmacht) auch entsprechend „umbaut“ werden können. Sie bieten dadurch sogar noch Wind- und Sichtschutz. Und wenn sie erst richtig durchgrünt sind und bewohnt, sind sie ein Ort der „emsigen Ruhe“! ;-)
Als wir unser Haus vor fast 15 Jahren erwarben, war das 1. die Umpflanzung des Grundstücks. Dafür konnte ich über den Forst in einer Einkaufsgemeinschaft reichlich heimische Sträucher und Bäume günstig kaufen. Von einer Benjeshecke hatte ich damals noch nichts gehört, leider! Dennoch haben sich die Sträucher und Bäume mittlerweile zu teilweise richtig guten Versteckplätzen ausgewachsen und sind schön dicht geworden.

Fotos: Ein Teil unserer Nord-Ost-Hecke aus verschiednen Blickwinkeln.





Lauschige Plätzchen gibt’s irgendwann gratis dazu! Teilen macht einfach doppelt glücklich! :-)



Und kleine schattige und sonnige Steinhügel bieten Mäusen, Schlangen, Echsen und allerhand anderen Tierchen Lebensraum.



Und geniale Nistplätze bieten Häufen von totem Gestrüpp, wie hier, eine Art „Benjes-Haufen“ in direkter Nähe zum Steinhäufchen und einem Wassertümpelchen (sieht bald viel attraktiver aus, wenn das Grün sprießt... ;-) ):

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2. Wildpflanzen Platz einräumen


Wer ungenutzte Flächen im Garten auch mal mutig zuwachsen lässt, bietet nicht nur mit Brennesseln und Disteln den Schmetterlingen Nahrung, sondern sorgt auch für Vogelfutter im Herbst und am Winteranfang. Allerdings kann man das nicht überall realisieren, manch einer würde schwer Ärger mit seinen Nachbarn riskieren.









4. Haus- und Garagenwände nutzen


Man kann diese zuwachsen lassen, bspw. mit Efeu. Dort finden viele Vögel und allerhand Kleingetier Unterschlupf. Das spart (vielleicht) einige Heizkosten, auf jeden Fall aber das Streichen oder regelmäßige Säubern der Fassade. Etwas geschickt angestellt geht auch nicht, wie oft geunkt wird, die Haus-Substanz dabei kaputt. Rankgitter und eine ordentliche Putzschicht halten Wurzeln i.d.R. ausreichend gut ab.
Außerdem lassen sich unter’m Dachüberstand u.U. auch sehr gut ganze Nist-Kolonien aufbauen. Viele Vögel lieben Gesellschaft und direkte Nachbarschaft, wie bspw. Spatzen.

Foto: 18er Spatzenkolonie unter einem Dachüberstand und sehr ruhig und geschützt.

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5. Fütterung


Und wer auf diese Weise bspw. Vögel angelockt hat, der kann auch dafür sorgen, dass sie genügend zu fressen finden. Zur Ganzjahres-Vogelfütterung hier weiterlesen.


Welche Pflanzen dienen als Vogelschutzgehölze?


-> 33 Pflanzen in Bild und Info
-> Übersicht
Wunderschöne Rosen, attraktive Felsenbirnen, mit einem traumhaften natürlichen Wuchs, interessante Pfaffenhütchen, Weißdorn, Berberitzen und Schlehen mit ihren traumhaften Blüten, immergrüne Heckenpflanzen - für jeden sollte da etwas dabei sein. Unsere heimischen Pflanzen haben so viel zu bieten, nicht nur ihre Attraktivität, sondern auch mehrfachen Nutzen, auch für uns selbst!













Gerade Eiben werden gern als edle Heckenpflanzen eingesetzt. Sie dienen vielen Vögeln als Versteck und Schlafplatz. Und die für uns Menschen stark giftigen Früchte der Bechereiben sehen nicht nur hübsch aus, sondern werden von einigen Vögeln sehr gern genommen. Thuja wird oft bevorzugt, obwohl sie auch giftig ist. Aber sie ist viel billiger, was ihren Siegeszug erklärt. Allerdings lässt sich einen Thujen-Hecke nicht mehr verjüngen, weil Thuja nicht aus dem alten Holz austreiben kann, die Eibe tut das. Und so kann man auch eine lange vernachlässigte Hecke seinem Wunsch entsprechend ausformen. Im Wachstum sind sich Eibe und Thuja unter guten Bedingungen fast gleich.

Der Lohn der Mühen


Wer in seinem Garten auch etwas für den Eigenbedarf anbauen möchte, der ist auf Tiere angewiesen. Wildbienen, Hummeln und selbst Wespen dienen der Bestäubung verschiedener Obstgehölze, Igel vertilgen Schnecken und anderes Kleingetier und Vögel fressen so manche lästige Insekten. Wer fleißig gefüttert hat, der kann auf tatkräftige Unterstützung rechnen, denn der Schädlingsbefall hält sich in einem Garten, der von Vögeln und anderen nützlichen Insektenfressern gerne und regelmäßig frequentiert wird, stark in Grenzen.
Dadurch kann auf übliche Spritzmaßnahmen u.v.m. verzichtet werden, was allen Lebewesen zu Gute kommt.
Das ist aber lange nicht alles!

Beobachtungen in der Natur, im eigenen Garten und an sich selbst


Wer sich dazu entschließt, seinen Garten zumindest naturnah anzulegen, der wird mit Artenvielfalt von Pflanze und (im kleineren Rahmen auch) Tier belohnt. Allein die Beobachtung der Natur kann zu großer innerer Ruhe und Zufriedenheit führen und ein perfekter Ausgleich und ein Rückzugsort aus unserer technisierten, hektischen Welt sein. Und was wünscht sich Mensch heute mehr? Wo man hinschaut gibt’s Lebensratgeber. Das Heer Suchender und Unzufriedener scheint groß!
Wenn man sich als Veganer mit seinen Mitmenschen unterhält, wird einem oft vorgeworfen, dass man wider der Natur lebt, denn unsere Natur wäre es, Fleisch zu essen. Die ganze Natur würde aus fressen und gefressen werden bestehen. Überall, wo man hinsähe, gäbe es Krieg und Kampf um’s Überleben! Ich finde, Menschen, die so etwas behaupten, haben die Natur nie mit „natürlichem“ Auge betrachtet, sondern mit nur all zu menschlicher Vorprägung und der Selektion das zu sehen, was man erwartet! Krieg gibt es nur in menschlichen Köpfen und auf den von Menschen geschaffenen Schlachtfeldern! Kein Tier führt Kriege! Es geht tatsächlich immer nur um’s Überleben! Und dass das hart sein kann, das kann man sehen und mitfühlen, jeden Tag und selbst auf der bunten Blümchenwiese! Aber die Empathie-Fähigkeit des Menschen scheint nicht mehr all zu ausgeprägt. Sich aus dem massenhaft verursachenden Leiden des Tierprodukte-Konsums zurückzuziehen bedeutet nicht, dass man gegen „seine“/ „die“ Natur lebt. Es ist, im Gegenteil, die Rückkehr zur (eigenen) Natur! Denn wenn man erkannt hat, dass die Notwendigkeit fehlt, Leiden zu verursachen, dann wird man es auch nicht mehr tun wollen! Wozu auch?

Was ein einzelner Mensch bewirken kann, kann manchmal sehr inspirierend sein! Und jeder, der meint, er hätte ja keinen Garten und allein könne er sowieso nichts ändern oder gar retten, dem empfehle ich dieses folgende Buch. Und allen anderen im übrigen auch! :-)


Weiterführende Links, Infos und Buchempfehlungen


-> Naturgarten?
-> NABU Fachgruppe Naturgarten
-> Naturgarten e.V.


 




Weitere Beiträge zum Thema:


- Vogelfutter - nicht nur für die Überwinterer
- Nistplätze und Unterschlupf


Erstellt am 25.01.2011 16:21:37 / ... / aktualisiert: heute



Vogelfutter - nicht nur für die Überwinterer

Leider hat der Mensch, wie ja mittlerweile bekannt ist, die meisten Lebensräume für wilde Tiere zerstört. Viele Vogelarten trifft es hart, sie haben weder Unterschlupf und Nistmöglichkeiten, noch ausreichend Nahrungsangebot. Die Felder sind im Herbst leergefegt und die Gärten steril wie ihre zugehörigen Wohnzimmer. Kein „falscher“ Halm mehr darf Samen tragen, die kauft man lieber (sortenrein) in der Gartenhandlung!
Und genau aus diesem Grund habe ich heute die Überschrift des Artikel umbenannt, denn es geht schon lange nicht mehr nur darum, den Vögeln nur im Winter bei Eis und Schnee zu helfen. Wollen wir auch für unsere Kinder noch ein wenig Natur erhalten, sollte sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten mit bemühen. Eine Sache ist die Vogel-Fütterung! Dort, wo früher für die Vögel ausreichend Futter vorhanden war, stehen heute Monokulturen aus unbrauchbaren Arten auf den Feldern, natürlich mit Herbiziden unkrautfrei gehalten. Und spätestens im Herbst ist die Landschaft leer gefegt. Wer mithelfen möchte, die Vogelpopulationen zu erhalten und vielleicht sogar wieder zu stärken, der sollte sich ein 4-Jahreszeitfutter besorgen und mit füttern - das ganze Jahr hindurch! Belohnt wird derjenige von herrlichem Vogelgezwitscher, beruhigenden Anblicken und dem wohligen Gefühl, ein paar Tieren in unserer ungastlich gewordenen Umgebung geholfen zu haben, sein Überleben zu sichern. Und für alle, die sich damit ein wenig mehr Zeit nehmen wollen und können, sei das Buch (siehe weiter unten) von Prof. Berthold empfohlen, denn mit ganz speziellen Futtern zu bestimmten Zeiten kann man ganz bestimmte Vögel anlocken und unterstützen.


In unserem Garten haben wir neben den üblichen Gästen, wie Amseln und Kohlmeisen, auch Zaunkönige, Dompfaffen (die wohl besonders die Samen der Gartenmelde lieben), reichlich Blaumeisen, Sumpfmeisen (die mögen die Samen aus dem Hohlzahn scheinbar überdurchschnittlich gern), Bachstelzen, Buntspechte, inzwischen auch den seltenen Mittelspecht, Grünspechte, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücken, Kleiber, Gartenbaumläufer, Stare, natürlich eher im Sommer, Tannenmeisen, Drosseln, leider nur wenige Spatzen..., eigentlich sehe ich immer nur 2 Feldsperlinge!
Inzwischen haben sich über die lange Schnee- und Kälte-Phase auch sehr viele Grün- und Buchfinken eingefunden und wahrscheinlich auch Goldammer, wobei ich da noch nicht 100%ig sicher bin, weil ich sie noch nicht nahe genug sehen konnte. Beim Vorbeilaufen war ich sicher, dass es welche sind. In der Vergrößerung auf den Fotos sieht’s immer wieder mehr nach Grünfink aus... Aber es könnten auch Girlitze sein, ich bin völlig unsicher.
Auf jeden Fall zwitschert es bei uns im Garten wie in einer Voliere! Da höre ICH keinen raus! ;-)

-> Vogelarten und -stimmen 1

-> Vogelarten und -stimmen 2

-> super Fotos und Beschreibungen

                                                            

Auf der 2. Seite sind die Vögel schön beschrieben und ihre Gesänge zu hören. Allerdings vertritt die Seite noch die mittlerweile in Frage gestellte These, dass man ausschließlich im Winter füttern darf:
“Nur bei Dauerfrost, Eisregen oder anhaltend geschlossener Schneedecke.
Am Besten füttert man früh am Morgen und am späten Nachmittag.
Keinesfalls sollte im Frühjahr noch gefüttert werden.
Unter Umständen können die Wildvögel durch die Gabe geringer Futtermengen im Spätherbst an einen Futterplatz gewöhnt werden.“


Von vielen Ornithologen wird das seit geraumer Zeit - durch Studien untermauert - angezweifelt. So hat Prof. Dr. Peter Berthold inzwischen ein Buch zum Thema herausgebracht und es zeigt sich deutlich, dass offenbar die Jungvögel, denen es ja angeblich schaden soll, wenn man im Frühjahr weiter füttert, keineswegs Nachteile haben. Die Elternvögel greifen in dieser anstrengenden Zeit nämlich dann eher für sich auf das Körner-Angebot zurück und füttern ihre Jungen sehr wohl mit dem richtigen Futter, nämlich Würmern und dgl. So kommt eine viel größere Zahl an Jungvögeln durch, die Elternvögel bleiben ebenfalls gestärkt und so hat die ganze Population und ihr Fortbestand wesentliche Vorteile!
Jährlich gehen die Vogelbestände um 1% zurück!!! Und das ist hauptsächlich auf die ausgeräumten und lebensfeindlich gestalteten Kulturlandschaften zurück zu führen, in denen es weder Feldraine noch ausreichend Hecken und Gebüsche mehr gibt. Da kann ein bisschen Nahrungshilfe das Jahr hindurch nicht schaden. Noch besser wäre natürlich, wenn der Mensch den Tieren wieder mehr Raum gewähren würde!

Das Buch von Prof. Berthold ist sehr empfehlenswert! Ein dünnes, aber gehaltvolles Büchlein, dem man nur weiterhin reichlich Erfolg wünschen kann! (Am besten ganz oft verschenken!) Wunderschöne Fotos wechseln sich mit angenehm lesbaren, informativen Texten ab und machen Freude, sich seiner neuen Aufgabe zu widmen - nämlich mitzuhelfen, den Vögeln ihr Überleben zu sichern.
Ein Zitat: „Vogelfütterung ist eine gute Sache: Sie nützt vielen Arten und sie fördert zudem das Interesse am Naturschutz!
Hunderte von Jahren fütterte der Mensch in seiner extensiven Landwirtschaft „unabsichtlich“ Heerscharen von Vögeln - die heutige Fütterung ahmt diesen ursprünglichen Zustand lediglich nach.“


Und noch ein interessanter Link dazu:
-> Ganzjahresfütterung




Vogel-Fett-Futter


Diese Version besteht aus reichlich Körnern, Nüssen und Haferflocken. Man kann natürlich den Fettanteil drastisch erhöhen, also wenigstens auf das Doppelte, wenn es extrem kalt ist und man wenig Möglichkeiten hat, Körnerfutter auszustreuen oder anderweitig zu füttern. Fettfutter sind gerade für kleine Vögel in langen und sehr kalten Frostperioden von großem Vorteil. Fett erhält die Flugfähigkeit und liefert viel Energie, die gerade morgens, nach einer eisigen und futterfreien Nacht überlebenswichtig ist!

Zutaten:


- 1 kg Pflanzenfett
- 0,5 kg Haferflocken
- 0,5 kg Erdnüsse
- 1 kg 4-Jahreszeiten-Wildvogel-Mix
- 2 Kartoffel-Netze (oder anderes, für je 1 kg Kartoffeln oder dgl.)
- Bindfaden, Kabelbinder

Zubereitung:


Das Fett in einem Topf schmelzen, aber nicht heiß werden lassen. Die Futter unterrühren und warten, bis das Fett beginnt fest zu werden.



Dann in die beiden Netze einfüllen. VORSICHT: Pamperei! Am besten stellt man sich einen weiteren Topf oder eine Schale bereit. Dann ist es kein Problem.



Ergänzung: Bei unserer nächsten Charge mit der doppelten Menge habe ich kleine 2- oder 3-l-Gefrierbeutel um die Netze gemacht und dann erst das Futter eingefüllt. Dadurch war es überhaupt keine Schweinerei mehr und ich konnte die Beutel zum Abkühlen gleich so in den Schnee stellen! Anschließend aufhängen und Beutel einfach abziehen. Die Beutel kann man auch wiederverwenden. Sehr praktisch und empfehlenswert!






Dann zubinden und komplett fest werden lassen und so aufhängen, dass die Katzen nicht an die Vögel kommen, bzw. die Vögel einen guten Überblick haben, wenn ein Beutegreifer sich nähert.





Leider sieht man’s auf dem Bild schlecht, denn es war schon mächtig dunkel und ich konnte mit dem Teleobjektiv nicht die lange Verschlusszeit ruhig halten... ;-)

Weitere Möglichkeiten:


Man kann das Futter auch in kleine Ton-Übertöpfe einfüllen, die man verkehrt herum aufhängt.
Dafür zieht man durch das Loch ein dickes Seil (Sisal, Hanf o.ä.) und lässt es aus dem Topf unten so weit heraushängen, dass die Vögel sich daran gut festklammern können. Das Seil knotet man so fest, dass der Topf nicht verrutschen kann (oder auch nicht runterfällt, wenn der Topf leergefressen ist), also ober- und unterhalb jeweils einen Knoten machen. Und zum Aufhängen macht man sich gleich noch oben eine Schlaufe dran.

Halbe Kokosnüsse eignen sich auch sehr gut zum Einfüllen von Fettfutter, da sie auch gut zum Festhalten für die Vögel sind. Sind sie dann gut aufgehängt und irgendwann leergefressen, können einige Vögel sie sogar gut als Nistplatz verwenden.
Man kann solche auch fertig kaufen, bspw. hier:
-> Gärtner Pötschke



Den Preis (16.12.2010) finde ich übrigens nicht sooo teuer, wenn ich das mit schlichten Meisenknödeln bei uns im Supermarkt vergleiche!



Und sogar der seltene Mittelspecht hat sich, neben einigen Buntspecht-Pärchen, eingefunden! :-)



Futterplatz-Teilung:





Die Rehe hatten alle Futtersilos irgendwann kaputt gemacht, so dass ich zwangsläufig dazu überging, das Futter auf den Boden zu streuen. Das Fettfutter hing weiterhin oben und wurde auch gefressen, den Rehen mundete das glücklicherweise nicht. Das Futter auf dem Boden lockte Massen Vögel an! So viele hatten wir, glaube ich, noch in keinem Winter. Wenn ich den Garten kam, flogen Scharen aus den Büschen empor. Einige Meisen waren inzwischen so an mich gewöhnt, die blieben an den Fettfutterknödeln einfach hängen und fraßen weiter, während ich einen Meter weiter Futter ausstreute. Und selbst die Eichelhäher beäugten mich von oben aus den Bäumen und flogen kaum 10 m weiter. Nur die Finken und Spechte, die suchten immer schnell das Weite...

Vogel-Tränken


Wenn kein Schnee liegt, suchen Vögel Wasser. Es ist also auf jeden Fall sinnvoll, auch vogelgerechte Bade- und Trink-Plätze anzulegen. Vögel betreiben Gefiederpflege und müssen auch ausreichend Trinken haben.
Unser Garten ist durch die Umstrukturierung eine „Kraterlandschaft“ und bietet deshalb reichlich Pfützen. Aber wir haben auch einen „Tümpel“, der in der Randzone zumindest Trinken bereit stellt und nicht direkt von Katzen aufzusuchen ist. Ein weiterer kleiner Kunst-„Teich“ dient auch als Badelandschaft.
Künftig werden wir noch höhere Schalen aufstellen.



Bezugsquellen und weitere Infos


-> Vogelfutter (Futtermonster bietet große Mengen zu günstigeren Preisen, auch Futterhäuser)
-> Vogelfutter (Zooplus bietet auch in kleinen Packs und relativ günstig, auch Futterhäuser usw.)
-> Gärtner Pötschke (gefüllte Kokosnüsse und gelegentlich auch andere Futter, Wasserstellen, Vogelhäuser)


Weitere Beiträge zum Thema:


- Hecken und Gebüsche - Plätze für wilde Tiere
- Nistplätze und Unterschlupf


Erstellt am 01.12.2010 11:39:40 / ... / aktualisiert: heute