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Milchfluss anregen

Den Milchfluss anregen
Im Kreißsaal
Ca. 2 Stunden nach der Geburt ist der Saugreflex beim Kind am stärksten. Deshalb sollten die Neugeborenen bereits im Kreißsaal angelegt werden. Dadurch wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, was einerseits den Milchfluss in Gang bringt, aber andererseits auch das Zusammenziehen der Gebärmutter fördert.
Im Wochenbett
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Am besten ist es, das Kind so oft anzulegen, wie es signalisiert, dass es trinken möchte. Diese Signale sind anfangs noch schwach. Trotzdem erkennt sie jede normale Mutter. Allein ein Herausstrecken der Zunge und Kopf- wie Mundbewegungen, die auf ein Suchen hindeuten, sind solche Zeichen.
Allerdings halten die meisten Brustwarzen am Anfang den kleinen Staubsaugern ;) kaum stand und sind nach kurzer Zeit gereizt und gelegentlich auch entzündet und dann extrem schmerzhaft. Hier ist einfach durchhalten angesagt, Zähne zusammenbeißen und weitermachen! Nach einiger Zeit sind die Brustwarzen abgehärtet und vertragen ohne weiteres das Saugen des Kindes. Mit entsprechenden Stilleinlagen, Brustwarzenspülungen mit kaltem Salbeitee oder anderen gerbstoffhaltigen Pflanzen (Blutwurz, Nelkenwurz oder auch Gänsefingerkraut [Foto oben], schwarzer Tee - den hat fast jeder zu Hause) kann man die Warze zusätzlich pflegen und die Heilung anregen. Nach dem Stillen aufgetragenes Johanniskrautöl wirkt leicht desinfizierend und heilend. Auch das Anlegen aus verschiedenen Richtungen und eine gute Anlegetechnik verbessern die Situation, sodass die schmerzhafte Phase bald vorüber ist und der angenehme Teil des Stillens beginnen kann.
DAS KOLOSTRUM
Die sog. Vormilch wirkt eher dünnflüssig, manchmal schleimig, und ist oft gelblich. Diese in geringen Mengen abgesonderte Milch enthält große Mengen Eiweiß und ist besonders reich an Antikörpern, die das Neugeborene vor Infektionen schützen. Kolostralmilch wird in den ersten ein bis drei Tagen nach der Geburt von der Brustdrüse gebildet. Danach verändert sich die Milch und mit dem Milcheinschuss werden in den nächsten zwei bis drei Wochen größere Mengen einer sog. Übergangsmilch gebildet. Erst dann bildet die Brustdrüse die normale Muttermilch.
Den Milchfluss verbessern
Ein guter Milchfluss wird hauptsächlich durch den gut saugenden Säugling gewährleistet und durch eine ausreichende Trinkmenge der Mutter und eine ausreichende Kalorien- und Nährstoffversorgung, was jedoch nicht Überernährung bedeutet! Eine vegane Kost mit großem Rohkostanteil und keiner zu geringen Kalorienmenge ist sicher ausreichend. Bitte kein Low-Fat! Diese Modeerscheinung, die glücklicherweise wieder im Abklingen begriffen ist, ist für unseren Körper alles andere als gesund! Im Grunde kommt es auf die Art der Fette an und viel weniger auf die Menge! Doch dazu bei den Veganzwergen unter den Grundnährstoffen mehr.
Kräuter/ Die Stilltees
Um den Milchfluss anfangs anzuregen und später auch zu verstärken kann man verschiedene Heilkräuter anwenden, bspw. in Form von Tees. Es gibt auf dem Markt unzählige Stilltees in den verschiedensten Zusammensetzungen, oft sind sie sogar in Bio-Qualität erhältlich. Meist sind u. a. Fenchel, Anis und Kümmel als Hauptzutat enthalten. Man kann sich natürlich auch selbst Kräuter-Tee-Mischungen herstellen. Das ist nicht nur preiswerter, sondern auch sehr praktisch, weil man den Geschmack nach den eigenen Vorstellungen variieren kann.
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Grundsätzlich eignen sich:
  • Fenchelsamen [Foto rechts]
  • Anissamen
  • Kümmelfrüchte
  • Zitronenmelisse
  • Zitronenverbene
  • Basilikum
  • Bockshornkleesamen
  • Brennnesselblätter
  • Gundelreben (Gundelreben unter Phytotherapie; Gundelreben wurden volksmedizinisch zum Anregen des Milchflusses verwendet)
 

Die Stilltees sollten bereits am Tag nach der Entbindung zur Anwendung kommen. Mancherorts wird den Wöchnerinnen damit Angst gemacht, dass es am 3. Tag, an dem sowieso der Milcheinschuss stattfindet, bei zusätzlicher Anregung durch die Stilltees, zu einem Milchstau kommen kann. Meiner Einschätzung und Erfahrung nach ist das so ganz nicht richtig. Denn dem Milchstau kann man gezielt entgegenwirken. Die wirksamste Maßnahme ist natürlich, das stark saugende Kind anzulegen und evtl. verhärtete Stellen während des Saugens in Richtung Brustwarze hin vorsichtig mit auszustreichen. Ist tatsächlich zu viel Milch da, die nicht in Fluss kommt, kann man es mit sanfter Wärme und gleichzeitigen Ausstreichungen versuchen. Dazwischen wird mild gekühlt.
Die meisten Stilltees sorgen nicht für Unmengen an Milch. Sie sorgen eher für den ungehinderten Fluss und wirken damit dem Versiegen der Milch entgegen.
Hinweise auf Milchfluss steigernde Rezepturen gibt es auch von "alten" Ärzten. Siehe unter Phytotherapie
Falopios Rezepturen (Link wird erneuert)!
Schlehenelixier soll auch einen guten Effekt auf die Milchbildung haben. Es gibt fertige Schlehensäfte und -Elixiere (bspw. Weleda und Rabenhorst), aber man kann es auch selbst herstellen.


Heilsteine
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Immer noch ein Geheimtipp unter Hebammen (und belächelt von der Schulmedizin, wie die meisten naturheilkundlichen Dinge) ist der hellblaue Chalzedon (Link wird erneuert). Dieser Stein wird stellenweise als perlenartige Kette und auch als flacher, geschliffener Stein (großer Nugget [Foto hierüber]) angeboten, den man direkt in den BH in unmittelbare Nähe der Brustdrüse tragen kann. Der hellblaue Chalzedon fördert die Sekretion der Drüsen und damit eben auch die der Milchdrüsen. Unterstützend sollte dieser Stein unbedingt eingesetzt werden, denn selbst wenn die Wirkung nur sehr gering ist, kann das trotzdem manchmal schon ausschlaggebend sein.
Auch Mondstein soll eine milchfördernde Wirkung haben.
Weitere Möglichkeiten
KOHLENSÄUREHALTIGE GETRÄNKE
Die kohlensäurehaltigen Getränke sind meist potente Mittel, um den Milchfluss recht stark anzuregen. Dabei müssen es nicht unbedingt alkoholische Getränke sein. Die Hauptsache ist, dass die Kohlensäure natürlich durch Vergärung entstanden ist, zumindest ein Teil davon, zugesetzte Kohlensäure allein hat nicht den gleichen Effekt! Bspw. sind solche Getränke
  • Sekt (ca. 10 - 12 Vol. % Alkohol)
  • Apfel-Cidre (ca. 3 %)
  • in geringem Maße auch Bier (ca. 5 %).

Auch selbst bereiteter

enthält natürliche Kohlensäure und etwas Alkohol (ca. 0,5 - 1 %) und eignet sich auf Grund des niedrigen Alkoholgehaltes recht gut. (Selbst ein Glas (200 ml) reiner Apfelsaft enthält schon bis zu 0,6 g (!) Alkohol, was etwa 0,3 % entspricht.) Alkohol geht natürlich zu einem gewissen Teil in die Muttermilch über. Ein kleines Gläschen Sekt, direkt nach einer Stillmahlzeit getrunken, sollte allerdings bis zur nächsten Stillmahlzeit abgebaut sein. Und da nur ca. 20% der Milchmenge in der Brust schon vor dem Anlegen vorhanden sind und die restlichen 80% während des Trinkens des Kindes an der Brust erst gebildet werden, sollte selbst der höherprozentige Sekt keine Probleme bereiten, wenn er nur selten zum Einsatz kommt. Wer dennoch gänzlich auf Alkohol verzichten will, der sollte auf den Wasserkefir ausweichen oder sich
  • Bionade

besorgen. Das ist eine Bio-Limonade, die es seit einiger Zeit auf dem Markt gibt. Sie enthält ebenfalls teilweise natürliche Kohlensäure und wenig Zucker sowie Kalorien! Sie ist sehr lecker und in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen erhältlich.

DIE MILCHPUMPE
Trotz dass ich mich beständig gegen die Abpumperei ausspreche, will ich nicht verheimlichen, dass man mit der Milchpumpe den Milchfluss sehr gut in Gang bringen kann. Insbesondere bei schwach saugenden Neugeborenen kann man den Milchfluss damit vorübergehend aufrecht erhalten, um dem schwach saugenden Kind dann auch noch den Frust an der Brust zu ersparen. Allerdings sollte man immer wieder versuchen von der Pumpe loszukommen, um Brust und Kind die Möglichkeit zu geben, sich aufeinander einzuspielen. Jeder Eingriff in die natürliche Regulation stört das sensible Gefüge und Zusammenspiel. Die Milch wird bei einem schwach saugenden Kind einfach mehr Kalorien und Nährstoffe pro Milliliter enthalten und den Säugling in aller Regel eben trotzdem ausreichend nähren. Wesentlich ist dabei das Gedeihen/ die Gewichtszunahme des Kindes, die es in diesem Fall gut zu beobachten gilt. Allerdings sollte man sich davor hüten, das Wiegen in Stress ausarten zu lassen, da genau dieser den Milchfluss noch weiter einschränken kann.
Psychologische Effekte auf den Milchfluss
Ein weiteres wichtiges Thema ist die psychologische Verfassung und die psychische Unterstützung, die eine Frau in dieser sensiblen Phase erhält! Wirkt der Partner eher negativ auf das Stillen ein, ist oft schon ein Versiegen der Milch nach kurzer Zeit vorprogrammiert. Unangenehme familiäre Bedingungen, negative Aussagen von nahestehenden Personen oder Autoritäten (Schwestern, Hebammen, Ärzte) können zur Folge haben, dass das Stillen zu einem immer größeren Problem wird und letztendlich aufgegeben.
Liebe Mütter! Lasst Euch nichts erzählen! Die Natur hat uns alle mit der Möglichkeit ausgestattet, unsere Kinder zu nähren. In dieser Gewissheit und mit Vertrauen in die Natur und Euren Körper: Wir alle können Stillen!

Erstellt am: Montag, 31. Juli 2006 / letzte Bearbeitung am 13. August 2006 / übernommen: heute